Nach dem Schlusspfiff der Partie zwischen Liverpool und Bayern München geraten die beiden Trainer Jürgen Klopp und Niko Kovac kurz aneinander. Der Grund: ein verspäteter Handschlag.
Das Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals zwischen Liverpool und Bayern hielt nicht, was es verspricht. Keine Tore, wenig Spektakel und auch spielerisch hätten wohl beide Teams noch einiges mehr drauf, als sie am Dienstagabend auf den Rasen der Anfield brachten. Am Ende trennt man sich verdientermassen Unentschieden – ein Resultat, das den Gästen aus München wohl etwas mehr in die Karten spielt.
Insbesondere Bayern-Trainer Niko Kovac ist mit der Leistung seiner Equipe sehr zufrieden. Als Schiedsrichter Gianluca Rocci die Partie nach mehr als 94 Minuten abpfeift, dreht sich der Bayern-Trainer sofort zu seiner Ersatzbank ab, um mit Staff und Ersatzspielern abzuklatschen. Jürgen Klopp dagegen bewegt sich nach dem Schlusspfiff sofort in Richtung Bayern-Bank und Niko Kovac, um den Gästen aus München die Hand zu reichen.
Das tut er dann auch und klatscht in der Reihenfolge den ausgewechselten David Alaba, Sportdirektor Hasan Salihamidžić und Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ab. Niko Kovac hingegen ist vorerst nirgends zu sehen. Der 47-Jährige widmet sich erst der kompletten Bayern-Bank, bevor er sich doch noch zu einem Handshake mit dem wartenden Klopp entscheidet.
«Erst mal ganz Bayern abgeklatscht»
Dieser findet das gar nicht lustig und teilt das dem Kroaten auch sofort mit. Während sich Kovac anschliessend ein Grinsen nicht verkneifen kann, wirkt Klopp sehr genervt. Nach dem Spiel allerdings will er davon nichts wissen: «Es war ein reines Missverständnis. Ich wollte Niko gleich die Hand schütteln und er hat erst mal ganz Bayern abgeklatscht. Ich habe da gestanden wie der Ochs vorm Berg.»
Kovac entschuldigte sich nach dem Vorfall bei Klopp und spielte den Unwissenden. «Es ist ja in England üblich, dass man sich nach dem Schlusspfiff die Hand gibt. Ich bin aber erst mal zu meiner Bank und nicht zu ihm. Das kennt er aus England anders. Aber es war nicht böse gemeint, ich habe mich ja danach entschuldigt.»
Gut möglich, dass der Kroate sein Pendant nicht ganz unabsichtlich warten liess. Denn gegenüber dem Liverpool-Trainer begründete Kovac den verspäteten Handschlag komplett anders, wie Klopp nach dem Spiel mit einem Grinsen im Gesicht erzählt. «Er hat mir gesagt, er wollte mit Ribéry sprechen, weil der Vater geworden ist. Aber das war ja schon das fünfte Mal, das ist ja nicht mehr so aufregend dann.»