Challenge League Kann GC Servettes Rolle übernehmen?

SDA

20.7.2019 - 01:00

Für die Grasshoppers und ihren Trainer Uli Forte wird die Challenge League kein Zuckerschlecken sein.
Für die Grasshoppers und ihren Trainer Uli Forte wird die Challenge League kein Zuckerschlecken sein.
Source: Keystone

Die am Samstag beginnende Saison in der Challenge League verspricht Spannung für den Kampf um den direkten Aufstieg. Vielleicht werden sich noch mehr Teams darum balgen als GC, Aarau und Lausanne.

Der Hauptaktionär und zurückgetretene Präsident Stephan Anliker liess das Saisonbudget von 20 auf 13,6 Millionen Franken herunterfahren. In der Super League wäre dies immer noch stattlich, in der Challenge League ist es der Spitzenwert. Nach der Logik des Geldes müssten die Hoppers umgehend wieder aufsteigen. Ob sie in ihrer ersten Saison im Unterhaus seit 70 Jahren eine dominante Rolle einnehmen können, wie es Servette letzte Saison gelungen ist, wird man sehen.



Für die neue Saison ist kein Stein auf dem andern geblieben. Die Namen der Abgänger hätten noch vor wenigen Monaten eine Startaufstellung mitsamt ein paar Ersatzleuten ergeben: Lindner; Ajeti, Nathan, Zesiger, Rhyner; Sigurjonsson; Ravet, Holzhauser, Ngoy; Tarashaj, Djuricin. Auf der Bank: Taipi, Lika, Mallé, Caiuby, Pinga.

Da das Kader des Absteigers aber das grösste der Super League war – es kamen 40 Spieler zu Einsatz – bleiben immer noch viele übrig. Unter den Neuen wird Stürmer Nassim Ben Khalifa als Hoffnungsträger gehandelt und ist ein weiterer Rückkehrer – Defensivspieler Veroljub Salatic – auf jeden Fall ein solcher. Möglicherweise wird für die Defensive ein weiterer Oldie dazustossen, Philippe Senderos.

Welche Mannschaften könnten den Aufenthalt der Grasshoppers in der Challenge League um mindestens ein Jahr verlängern? Am ehesten Lausanne und Aarau, der Dritte und der in der Barrage auf spektakuläre Weise gescheiterte Zweite der letzten Saison. Aarau ist durch die Abgänge von Goalgetter Varol Tasar sowie der verteidigenden YB-Leihgaben Nicolas Bürgy und Linus Obexer nominell schwächer geworden.

Von allen Kadern der obersten zwei Ligen gab es in jenem von Lausanne-Sport am wenigsten Wechsel. Für Francesco Margiotta als designiertem Goalgetter kommt Aldin Turkes. Turkes machte seit seinem Wegzug von Vaduz grosse Fortschritte. Zusammen mit dem Krienser Nico Siegrist wurde er letzte Saison Torschützenkönig der Challenge League – obwohl er im Team des Absteigers Rapperswil-Jona spielte. Die Konstanz könnte Lausanne zum Wiederaufstieg verhelfen, den die Waadtländer schon letzte Saison angestrebt haben.

Yakin gegen Sforza

Die Saison hält ein reizvolles Trainer-Duell bereit: Murat Yakin von Schaffhausen gegen Ciriaco Sforza von Wil. Wie Winterthur und Vaduz stellen Schaffhausen und Wil Teams, denen man zutrauen kann, dass sie sich in die Ausmarchung der grossen drei (GC/Aarau/Lausanne) einmischen. Die Schaffhauser verloren indes die Schlüsselspieler Tunahan Cicek (an den Konkurrenten Vaduz) und Miguel Castroman (zu Thun). Vaduz seinerseits hat sein Rezept der letzten Jahre beibehalten: Schau, was in der Super League nicht viel Erfolg hat, und hol es. Neue Spieler dieser Kategorie sind Yannick Schmid (von Luzern) und Dominik Schwizer (von Thun).

Winterthur schien längere Zeit der Verlierer im Transfermarkt zu sein. Die Abgänge von Roberto Alves (zu GC) und des von YB zurückbeorderten und an Xamax weitergegebenen Taulant Seferi hätten eine deutliche Schwächung bedeutet. Aber nach den am Dienstag bekannt gewordenen Verpflichtungen von Gjelbrim Taipi und Mario Bühler sieht es etwas anders aus.

Endlich ein sorgenfreier Neuling?

Sieht man von den Traditionsklubs Servette und Neuchâtel Xamax ab, hatten es die Aufsteiger in der Challenge League in den letzten Jahren schwer. Le Mont konnte sich nicht lange halten, Rapperswil-Jona kehrte nach der zweiten Saison in die Promotion League zurück, und Kriens konnte diesen Frühling den sofortigen Abstieg mit Ach und Krach vermeiden. Stade Lausanne-Ouchy, der neue Neuling, war in der Promotion League hoch überlegen. Andrea Binotto, schon sechs Jahre bei den Waadtländer, ist der mit Abstand dienstälteste Trainer der höchsten zwei Ligen. Er kann auf ein bedeutend breiteres Kader zurückgreifen als letzte Saison.

SDA

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