Obwohl man derzeit bei Bayern München mit Interimstrainer Hansi Flick zufrieden ist, will man sich alle Optionen für den Sommer offen halten. Unter den Trainerkandidaten findet sich mit Pep Guardiola auch ein altbekannter Name.
Die Trainerdiskussion von Bayern München ist vorerst abgeebbt. Nach dem ungefährdeten Sieg in der Champions League gegen Olympiakos Piräus und dem überzeugenden 4:0-Erfolg über Rivale Borussia Dortmund bleibt Interimscoach Hansi Flick bis auf Weiteres beim deutschen Rekordmeister im Amt. Die Bayern-Bosse können also die Suche nach einer langfristigen Lösung entspannt angehen.
Nach Informationen der «Sport Bild» steht dabei mit Pep Guardiola auch ein ehemaliger Angestellter auf der illustren Liste für den Posten. Neben dem City-Coach befinden sich noch Erik ten Hag von Ajax sowie PSG-Trainer Thomas Tuchel darauf. Alle Kandidaten besitzen bei ihren Vereinen jedoch weiterlaufende Verträge. Doch dies muss im heutigen Fussballbusiness ja kein Hindernis mehr sein.
Eine Rückkehr von Guardiola nach München ist gar nicht so abwegig. An der Säbener Strasse soll man festgestellt haben, dass der 48-jährige Katalane in seinem vierten Jahr bei ManCity nicht mehr glücklich ist. In der Premier League liegen die Citizens bereits neun Punkte hinter Leader Liverpool und drohen das Meisterschaftsrennen frühzeitig zu verlieren. In der Champions League konnte Guardiola die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen – spätestens im Viertelfinale war es immer vorbei. Und wohl am wichtigsten: Seine Familie fühlte sich in der Stadt im Nordwesten Englands nicht wohl und ist nach Spanien zurückgekehrt. Für Familienmensch Guardiola keine leichte Situation.
Guardiola will stets neue Reize haben
In München besitzt Guardiola hingegen immer noch eine Wohnung, die er auch nach seinem Wechsel auf die Insel 2016 nicht verkauft hat. Er betonte auch stets, dass drei Jahre in einem Verein ausreichen – bei City liegt er nun bereits ein halbes Jahr über seiner eigenen Vorgabe drüber.
Zu guter Letzt hat Guardiola eine Rückkehr nie ausgeschlossen. So kündigte er bei seinem Abschied an: «Ich werde hierher zurück nach Deutschland kommen – vielleicht als Trainer.» Der Kontakt zwischen Guardiola und der Münchner Vereinsspitze riss in den letzten Jahren nie ab.
Doch auch die Bayern-Bosse dürften im Hinterkopf die fordernde Art des unbequemen und starrköpfigen Trainergenies nicht vergessen haben, bei der er keinen Stein auf dem anderen liess und so viele mit seiner pedantischen Arbeitsweise in den Wahnsinn trieb. Der langjährige Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt warf beispielsweise irgendwann entnervt von den Reibereien das Handtuch.
Dafür kriegt man mit Guardiola eine klare Spielphilosophie und bekommt einen Mann mit einem eindrücklichen Leistungsausweis. Guardiola soll aber laut seinem Umfeld inzwischen auch mit einem Job in einer Nationalmannschaft liebäugeln, um ein wenig runterfahren zu können. Speziell der WM-2022-Gastgeber Katar soll immer wieder mit lukrativen Offerten locken.
Gemäss der «Sport Bild» wäre es für Interimstrainer Hansi Flick kein Problem, wieder ins zweite Glied zu rücken. Vor allem, wenn er einen Weltklasse-Trainer als Vorgesetzten bekommen sollte.