Auch mit dem neuen Bundestrainer Hansi Flick brilliert Deutschland noch nicht. Gegen Lichtenstein erfüllt das Team mit einem 2:0 aber die Pflicht.
Timo Werner (41. Minute) und Leroy Sané (77.) erzielten vor 7958 Zuschauern die Tore zum nie gefährdeten und dennoch keinesfalls standesgemässen Sieg gegen die Nummer 189 der FIFA-Weltrangliste im schweizerischen St. Gallen. Grössere Aussagekraft für Flicks grosse Ziele Richtung WM 2022 in Katar hatte die Partie angesichts der reinen Defensivstrategie des Gegners nicht.
Die DFB-Abwehr, in der Thilo Kehrer nach einjähriger DFB-Pause sein Comeback feierte, musste erwartungsgemäss kaum einen Angriff entschärfen. Der Versuch von Aron Sele aus gut 35 Metern erheiterte zwar die Zuschauer, ging aber auch weit vorbei (30.). In den weiteren beiden Partien gegen Armenien und am Mittwoch auf Island wird Flick sicher rotieren – Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger sass am Donnerstagabend nur auf der Bank. Es gehe auch «um Belastungssteuerung», sagte Flick.
Bayern-Anführer Müller, den Flick auch für dessen Überraschungsmomente überaus schätzt, wird wegen Problemen am linken Oberschenkel definitiv fehlen. Ohne den Rio-Weltmeister brauchte die Flick-Elf auch nach der Pause mehrere Anläufe, um zu ihren weiterhin wenigen zwingenden Chancen zu kommen. Und Liechtenstein hatte Büchel, der auch gegen Gündogan glänzend parierte (58.).
Nach einer Stunde wechselte Flick in seiner wenig effektiven Auswahl dreifach: Serge Gnabry kam für Havertz, Jonas Hofmann für Ridle Baku, und Marco Reus feierte sein DFB-Comeback mit der Einwechslung für Musiala. Auch Leon Goretzka kam in die Partie (für Gündogan/73.), ehe Reus das Aussennetz traf (73.). Erst Sané erhöhte – wieder, als ein bisschen Tempo ins Spiel kam. Der Bayern-Profi befreite sich mit einer schnellen Körpertäuschung und erzielte sein achtes Länderspieltor. Kurz vor Schluss kam Toptalent Florian Wirtz und wurde zum ersten Debütanten unter Flick (82.).