Liverpool-Coach Klopp: «Ich bin ein ziemlich glücklicher Kerl»

lbe

19.9.2018

Nach dem perfekten Start in die Premier League lässt sich Liverpool auch in der Champions League von Paris Saint-Germain nicht stoppen. Trainer Jürgen Klopp ist aus dem Häuschen.

Was für ein Start in die neue Champions-League-Kampagne! In einer turbulenten Partie gegen den PSG behält der begeisternde FC Liverpool verdient die Oberhand. Nach einer dominanten Anfangsphase der «Reds» und zwei Toren durch Sturridge und Milner kämpfen sich die enttäuschenden Franzosen zurück in die Partie und gleichen nach 83 Minuten durch Kylian Mbappé aus.

Doch dann kam der grosse Auftritt des Roberto Firmino: Aufgrund einer am Wochenende gegen Tottenham zugezogenen Augenverletzung erst nach 72 Minuten eingewechselt, schnappt sich der Brasilianer in der Nachspielzeit den Ball, lässt seine Gegenspieler mit einem Haken aussteigen und versenkt die Kugel im langen Eck. Die Anfield Road steht Kopf! 

Nur Minuten nach dem Abpfiff steht ein euphorisierter Jürgen Klopp bereit zum Interview bei Dani Wyler, der seine Begeisterung für das Gebotene ebenfalls nicht zurückhalten kann. «Es gibt Spiele, die gibt es eigentlich gar nicht. Ist das wieder so eins?» 

Klopp bestätigt und erzählt, dass bereits das letzte Duell mit Thomas Tuchel unter der Leitung des gleichen Schiedsrichters, Cüneyt Cakir, zu einem regelrechten Fussball-Krimi avancierte. Damals gewann Liverpool gegen Dortmund unter Tuchel dank eines Treffers in der Nachspielzeit mit 4:3. «Als wir heute nach dem Spiel aufeinander zugelaufen sind, haben wir beide gesagt: Pffff, was geht hier ab?! Das ist natürlich sehr speziell und hat man nicht alle Tage. Ein aussergewöhnliches Erlebnis!»

Und genau für solche Erlebnisse und Emotionen arbeiten Trainer und Mannschaft so hart. Klopp weiss das Erlebte zu schätzen: «Ich hab schon ein paar Mal gesagt, ich bin ein ziemlich glücklicher Kerl, weil ich schon ab und zu dabei sein durfte.» 

Starke Mannschaftsleistung

Klopp zeigte sich begeistert von seiner Mannschaft und lobte diese in höchsten Tönen: «Wie wir das verteidigt haben, war aussergewöhnlich. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man ihnen so wenig Chancen gewährt. Haben wir aber gemacht.» Dazu habe man tollen Fussball gespielt und tolle Tore geschossen. Und auch mit dem Rückschlag, als Mbappé den Ausgleich erzielte, sei man gut umgegangen. «Ich habe nach dem 2:2 meine Spieler gesehen und die wollten noch mal. Das war eine ganz ganz tolle Leistung meiner Mannschaft.»

Den entscheidenden Faktor für den Heimsieg sah der 51-jährige Deutsche allerdings in der auf den Platz gebrachten Leidenschaft. «Gegen Paris kannst du ohne die ganz grosse Emotion nicht bestehen. Dazu sind sie viel zu gut. Aber wir haben alles auf den Platz gehauen, was wir da hatten.»

Shaqiri mit «sehr gutem Verhältnis» zum Trainer

Eher eine Nebenrolle spielte der Liverpool-Schweizer Xherdan Shaqiri, der nach seiner Einwechslung in der 85. Minute nicht mehr viele Akzente setzen konnte. Doch auch dem Schweizer Internationalen merkte man die Freude über den Sieg und die Lust am Fussball an. «Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt und Chancen herausgespielt und sind wirklich froh, dass wir das 3:2 noch geschossen haben.»  

Obwohl der 26-Jährige bei den «Reds» zur Zeit nur zu kleineren Teileinsätzen kommt, ist er zufrieden mit seiner Situation. «Ich bin sehr froh, hier zu sein und habe ein sehr gutes Verhältnis mit dem Trainer. Ich will hier durchstarten!»  

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