Shaqiri wieder nur Ersatz Klopp: «Ihr Schweizer dürft gerne ein bisschen sauer auf mich sein»

jar

18.4.2019

Liverpool steht nach dem 4:1-Sieg in Porto in den Halbfinals der Königsklasse. Xherdan Shaqiri kommt erneut nicht zum Einsatz. Nach dem Spiel spricht Jürgen Klopp über die Gründe, warum er aktuell auf den Schweizer verzichtet.

Kurz vor Weihnachten wurde Xherdan Shaqiri in Liverpool zum neuen Publikumsliebling. Der Zauberwürfel hatte die Reds mit einem Doppelpack zum Sieg über Erzrivale Manchester United geschossen, nachdem er bereits in den vorherigen Spielen mit Toren und Assists geglänzt hatte. Englische Zeitungen betitelten den Schweizer als «Schnäppchen des Jahres»: Shaqiri war im Sommer für weniger als 15 Millionen Euro von Stoke City zu Liverpool gewechselt.

Die Lobeshymnen für den 27-jährigen Nati-Spieler sind mittlerweile verflogen. Was vor allem daran liegt, dass Shaqiri nur noch selten – um nicht zu sagen gar nicht mehr – zum Einsatz kommt. In den letzten zehn Pflichtspielen durfte Shaqiri gerade einmal eine Minute spielen. Auch beim 4:1-Sieg der Reds in Porto schmort der Schweizer 90 Minuten lang auf der Bank. Obwohl das Viertelfinal-Duell der Champions League schon früh entschieden ist, nachdem Liverpool bereits das Hinspiel zuhause mit 2:0 gewonnen hatte.

Nach dem Spiel stellt SRF-Reporter Dani Kern Jürgen Klopp zur Rede. «In der Schweiz sind Sie eigentlich sehr beliebt. Derzeit büssen Sie aber einige Sympathiepunkte ein, weil sie Xherdan Shaqiri nicht mehr bringen. Was ist los?», fragt Kern den Liverpool-Trainer. «Gar nichts», antwortet Klopp. «Alles ist gut. Als Trainer sprichst du nicht gerne darüber, denn es ist überhaupt nichts vorgefallen.»

Klopp begründet seinen Entscheid, nicht mehr auf Shaqiri zu setzen, mit der grossen Qualität, die er in seiner Mannschaft hat. «Wenn wir nicht hoch führen – was in letzter Zeit nicht oft der Fall ist – kann ich Shaqiri wegen der Standardsituationen nicht so richtig gut einplanen.» Der deutsche Coach gibt aber auch zu, dass der Schweizer «zu selten» die Chance gekriegt hätte, um sein Können zu zeigen. «Für das was er im Training zeigt, hat er zu wenig Minuten gekriegt.»

Shaqiri habe zuletzt auch noch Probleme mit der Leiste gehabt, sei nun aber wieder «top drauf» und werde seinem Team in Zukunft noch behilflich sein, glaubt Klopp – und sagt mit breitem Grinsen: «Ihr (Schweizer) dürft gerne ein bisschen sauer auf mich sein, macht nichts. Ich bin total froh, dass ich ihn habe.»

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