Nach einem zwischenzeitlichen Tief hat Bayern München zum Siegen zurückgefunden. Die Stimmung wurde beim deutschen Serienmeister aber offenbar nicht besser.
Vier Spiele in Folge blieb der FC Bayern ohne Sieg, bevor die Bosse um Präsident Uli Hoeness in einer denkwürdigen Presskonferenz ihrem Unmut gegenüber (zu) kritischen Medienberichten Luft machten. Für ihren Rundumschlag kassierten die Bayern viel Spott und Häme, rein sportlich gesehen scheint die Strategie, die Spieler aus der Schusslinie zu nehmen, aber vorerst aufgegangen zu sein. Seit der PK haben die Bayern vier Pflichtspiele bestritten und viermal gewonnen – auch wenn nicht immer ganz mühelos.
Alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen beim Rekordmeister? Glaubt man der «Bild», ist dem nicht so. Gemäss einem Bericht der Boulevardzeitung hatte Trainer Niko Kovac nach dem 3:1-Sieg der Bayern in Wolfsburg seinem Team eine Standpauke gehalten. Dem Kroaten «missfiel das lasche Aufwärmen seiner Reservisten, er beklagte mangelnden Respekt», schreibt die «Bild».
Genannt wird Franck Ribéry, der sich beim Warmmachen während der Partie demnach kaum bewegte und mit grimmiger Miene an der Werbebande sass. Und Jérôme Boateng, der wie Ribéry nicht zum Einsatz kam und einfach auf dem Boden lag, statt sich aufzuwärmen.
Wegen dem laschen Verhalten einiger Reservespieler soll Kovac jetzt eine neue Regel eingeführt haben: Alle Spieler müssen vor dem Spiel zum Aufwärmen auf den Platz. Bisher blieben Ersatzspieler teilweise in der Kabine. Zudem müssen nun offenbar alle Profis bei der Ankunft im Stadion aus dem Bus steigen. Einige Reservespieler blieben bisher zum Teil noch eine Weile sitzen, spielten «Mario Kart» oder telefonierten.
Ob die neuen Regeln für bessere Stimmung sorgen und die Spieler dem Trainer nun den gewünschten Respekt entgegenbringen, wird sich zeigen. Bayern spielt am Samstag zuhause gegen Freiburg. Und könnte mit einem Sieg – falls Dortmund in Wolfsburg patzt – bereits wieder die Tabellenführung übernehmen.