Premier League «Kriminell» und «wahnsinnig» – Klopp verzichtet auf Shaqiri und erntet Kritik

tbz

4.3.2019

Nach dem 0:0 im Merseyside-Derby gegen den FC Everton muss Liverpool zum ersten Mal seit dem 16. Spieltag die Führung in der Premier League abgeben. Jürgen Klopp lässt Xherdan Shaqiri dabei während 90 Minuten auf der Bank und bringt so die Fans gegen sich auf.

Es läuft bereits die 84. Minute in einem immer noch torlosen Merseyside-Derby zwischen dem FC Liverpool und Stadtrivale Everton. Xherdan Shaqiri sitzt auf der Bank und muss seinen Teamkollegen zuschauen, wie sie erfolglos auf das gegnerische Tor anrennen. Eingewärmt ist der Schweizer bereits, wird er nun für die späte Erlösung sorgen?

Denkste, Jürgen Klopp tätigt seinen dritten und letzten Wechsel und bringt Adam Lallana für Sadio Mané. Erneut bleibt Shaqiri die vollen 90 Minuten auf der Bank und erneut schafft es Liverpool nicht mehr, aus dem 0:0 noch ein 1:0 zu machen.

Heftige Kritik an Klopp

Klopps Entscheidung, den 26-jährigen Schweizer auf der Bank zu lassen, sorgt bei den Fans der «Reds» für grosses Unverständnis – im Netz erntet der deutsche Trainer nach dem Spiel heftige Kritik.

«Drei Auswechslungen und immer noch kein kreativer Spieler auf dem Feld. Was zur Hölle macht er mit Shaqiri?», fragt sich ein Fan auf Twitter.

Ein anderer fügt hinzu: «Lallana einzuwechseln, wenn Shaqiri und Keita noch auf der Bank sitzen, ist kriminell.»

Ein weiterer Fan beschreibt die Entscheidung Klopps, Shaqiri auf der Bank zu lassen als «völlig wahnsinnig».

Und ein Fan hat eine ganz verrückte Erklärung für Klopps Verhalten: «Schläft Shaqiri etwa mit Klopps Frau?»

Klopp verteidigt sich: «Wir spielen hier nicht Playstation»

Auch in den englischen Medien wird das Verhalten des 49-jährigen Deutschen kritisiert. Während Klopp selber den starken Wind für das torlose Remis gegen den Stadtrivalen verantwortlich macht, bemängelt etwa Liverpool-Legende und TV-Experte Jamie Carragher die Einwechslungen des Trainers. «Da hätte mehr Offensivmaterial eingewechselt werden sollen», beklagt sich der ehemalige Liverpool-Verteidiger nach der Partie im englischen Fernsehen. Und auch an der Pressekonferenz nach dem Spiel wird Klopp auf seine Wechsel angesprochen. «Wir spielen hier nicht Playstation. Wir hätten nicht noch mehr Risiko nehmen können, das geht nicht in der Premier League», verteidigt Klopp sein Verhalten.

Fragwürdige Einwechslung

Die Entscheidung, in der 84. Minute Adam Lallana anstatt Xherdan Shaqiri auf’s Feld zu schicken, ist aber dennoch fragwürdig. Wenn ihm das Vertrauen geschenkt wurde, zeigte «Big Shaq» bisher konstant gute Leistungen. Und von den elf Partien, bei denen der Schweizer Nati-Star in dieser Saison in der Liga von Anfang an mit dabei war, konnte Liverpool deren zehn gewinnen. Insgesamt traf der Ex-Basler seit seinem Wechsel im Sommer bereits sechs Mal und legte zwei weitere Treffer auf. Unvergessen bleibt sein Doppelpack gegen Erzrivale Manchester United vom Dezember.

Offenbar scheint der Schweizer das Vertrauen seines Trainers aber trotzdem verloren zu haben. Im neuen Jahr stand Shaqiri noch nicht einmal in der Startaufstellung. In derselben Zeitspanne hat Liverpool im Meisterrennen deutlich an Boden verloren. Nach dem 0:0 gegen Everton muss die Tabellenführung sogar erstmals seit dem 16. Spieltag an Manchester City abgegeben werden. Zufall?

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