Leicester-Trainer Claude Puel: «Ich war nie stolzer, Trainer bei diesem Verein zu sein»

lbe

2.11.2018

Nur fünf Tage nach dem tragischen Helikopterabsturz steht für Leicester-Trainer Puel bereits die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Cardiff an. In einer emotionalen Rede ehrt er den tödlich verunglückten Klubbesitzer.

Für Leicester City geht es in der Premier League nur eine Woche nach dem Helikopterabsturz des Klubbesitzers Vichai Srivaddhanaprabhaa, der dabei neben vier weiteren Personen ums Leben kam, mit dem Auswärtsspiel bei Cardiff City weiter. An der Pressekonferenz zum Spiel vom Samstag spricht ein sichtlich betroffener Trainer der «Foxes» von einer der schwierigsten Wochen in der Geschichte des Vereins. «Der tragische Verlust von fünf Menschenleben hat uns schockiert und mit Trauer erfüllt. Unsere Gedanken sind bei Vichy Srivaddhanaprabhas Familie.»

Er lobt den beliebten Klubbesitzer in den höchsten Tönen: «Er machte Leicester City zu einer Familie und liess uns träumen.» Dank ihm sei der Klub das, was er heute ist. «Er investierte in den Klub, er investierte in die Stadt und in die Leute. Er wurde von allen geliebt», sagt Puel.

«Die Spieler sind am Boden zerstört»

Am Abend des Unglücks sei der Trainer mit seinem Staff im Stadion geblieben. «Wir blieben zusammen, ohne ein Wort zu wechseln. Es war Ruhe. Später sah ich Kasper (Schmeichel).» Der Torhüter von Leicester stand Srivaddhanaprabha gemäss Medienberichten besonders nahe und musste gar von der Polizei zurückgehalten werden, als er nach dem Absturz den Verunfallten zur Hilfe eilen wollte, wie die englische Zeitung «Mirror» schreibt. Puel bestätigt, dass es insbesondere für den dänischen Nationaltorwart ein sehr schwieriger Moment war.«Ich will nicht in die Details gehen. Aber Kasper sah viele Dinge. (…) Die Spieler sind am Boden zerstört.»

«Ich war nie stolzer, Trainer dieses Vereins zu sein»

Der 57-Jährige spürte stets viel Vertrauen seines Vorgesetzten: «Für mich war es ein Privileg, für ihn zu arbeiten. Wir teilten viele schöne Momente zusammen. All diese Nachrichten und die Blumen vor dem Stadion diese Woche zeigen, wie viele Leben er geprägt hat. Er hinterlässt ein Vermächtnis, an das man sich immer erinnern wird.»

Und obwohl der Fussball in den Köpfen von Puel und seiner Mannschaft zuletzt nicht an erster Stelle stand, will man am kommenden Samstag in Cardiff antreten. «Wir werden spielen, um einen Mann zu ehren, der so viel für unseren Klub getan hat. Wir werden das von ihm aufgebaute Leicester City weiterführen.»

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