Spitzenspiel der Bundesliga Lewandowskis Verletzung als Leipzigs Chance?

plh, sda

3.4.2021 - 05:03

Will RB Leipzig erstmals deutscher Meister werden und Bayern München nach der Serie von acht Titel entthronen, muss es das direkte Duell vom Ostersamstag um 18.30 Uhr daheim gewinnen.

Keystone-SDA, plh, sda

Es ist ein typisches sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel. Die Bayern könnten auf sieben Punkte davonziehen, die Leipziger könnten bis auf einen Punkt herankommen.

Die Bayern liegen also vier Punkte vor Leipzig. In allen acht vorangegangenen Saisons, in denen sie jeweils Meister wurden, hatten die Münchner wie jetzt nach 26 von 34 Runden die Führung inne. So gering wie jetzt oder noch geringer war der Vorsprung acht Runden vor Schluss nur zweimal – und zwar in den letzten zwei Saisons.

Unter Trainer Lucien Favre war Borussia Dortmund im Frühling 2019 nach 26 Runden mit den Bayern punktgleich. Zuletzt hatte Bayern um zwei Punkte die Nase vorn. Auch vor einem Jahr waren Favres Borussen der letzte ernsthafte Rivale. Nach 26 Runden lagen sie nur vier Punkte zurück. Die Bayern zogen nachher davon und wurden mit 13 Punkten Vorsprung Meister.

«Wir trauen uns einen Sieg zu», sagte Leipzigs Captain Marcel Sabitzer in der Fachzeitschrift «kicker». Der Österreicher schöpft auch dadurch Hoffnung, dass die Bayern ohne den verletzten Goalgetter Robert Lewandowski werden antreten müssen. «Natürlich sind die Vorzeichen so, dass wir bei einer Niederlage weit weg wären, aber bei einem Sieg wieder nah dran. Aber am Ende ist es nur ein Spiel. Wie die Saison danach verläuft, wird man sehen», sagte Sabitzer, der unter der Woche bei Österreichs 0:4 gegen Dänemark in der WM-Qualifikation auf dem Platz war.

Leipzigs Coach Julian Nagelsmann wurde deutlicher. «Wenn wir nicht gewinnen oder unentschieden spielen, ist die Saison zwar nicht vorbei, aber der Meisterkampf», sagte der 33-Jährige.

Bayern ohne Lewandowski

Bayerns Coach Hansi Flick war sich zumindest einer Sache sicher: «Jeder Spieler weiss, dass jetzt die Wochen sind, in denen sich vieles entscheidet. Es ist eine Qualität unserer Spieler, dass sie auf den Punkt da sind und wissen, worum es geht.» Flicks Mannschaft empfängt nächsten Mittwoch im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League Paris Saint-Germain.



So einfach wie im Hinspiel, als die Bayern mit grosser Mühe ein 3:3 retteten, soll es Leipzig am Samstagabend nicht haben. Daran soll auch der Ausfall von Lewandowski nichts ändern. «Das sind Situationen, die man als Trainer hat», sagte Flick. Der Pole erzielte 35 von 78 Saisontoren der Bayern in der Bundesliga und war auf dem besten Weg, den legendären 40-Tore-Rekord von Gerd Müller zu brechen. «Lewys Verletzung ist natürlich bitter für uns», sagte Vizecaptain Thomas Müller. Der Fliessbandtorschütze falle zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt aus.

Wer Lewandowski ersetzen wird, liess Flick offen. Der als Vertretung verpflichtete Eric Maxim Choupo-Moting wäre eine Möglichkeit, Müller eine andere. Es ist gut möglich, dass Flick auf sein Flügel-Trio – Serge Gnabry, Leroy Sane, Kingsley Coman – setzen wird. Gnabry traf vorne im Zentrum auch für die deutsche Nationalmannschaft. Nagelsmann betonte, dass Lewandowskis Fehlen nichts an seinem Matchplan ändern werde. Ein normales Spiel sei das Top-Duell für ihn aber natürlich nicht.