Deutschland Löw erteilt Hummels die nächste Abfuhr: «Habe nicht an ihn gedacht»

dpa/jar

8.10.2019

Joachim Löw will nicht mehr auf Mats Hummels setzen.
Joachim Löw will nicht mehr auf Mats Hummels setzen.
Bild: Getty

Mats Hummels glänzt seit der BVB-Rückkehr wieder mit Top-Leistungen. Für Bundestrainer Joachim Löw aber kein Grund, den Innenverteidiger wieder für die Nationalmannschaft zu nominieren – trotz Notstand. 

Trotz des aktuellen Personalnotstandes ist für Bundestrainer Joachim Löw ein Comeback von Mats Hummels in der deutschen Nationalmannschaft aktuell keine Option. «An ihn habe ich nicht gedacht», sagte Löw am Montag bei der Ankunft in Dortmund hinsichtlich einer Nachnominierung nach dem Ausfall des an der Schulter verletzten Gladbachers Matthias Ginter. Statt Hummels wurde Robin Koch nachnominiert, für den Abwehrspieler des SC Freiburg ist es das erste Aufgebot für die A-Nationalmannschaft.

«Ich habe vor einigen Wochen gesagt, dass wir erstmal unseren Weg mit den jungen Spielern gehen. Es gibt jetzt keine Veranlassung, den Mats zu nominieren», sagte Löw beim Treffpunkt der DFB-Auswahl vor dem Länderspiel gegen Argentinien und dem anschliessenden Spiel in der EM-Qualifikation am Sonntag in Tallinn gegen Estland.

Unterstützung der Vereinskollegen

Das BVB-Duo Marco Reus und Julian Brandt warb bei der Ankunft erwartungsgemäss für den Dortmunder Vereinskollegen. «Natürlich ist Mats aufgrund seiner Leistung immer herzlich willkommen und würde jede Mannschaft stärker machen. Aber ich bin leider nicht in der Position, das zu entscheiden», sagte Borussen-Captain Reus.

Brandt bezog ebenfalls klar Position: «Ich finde, er spielt gut, er spielt sehr gut. Ich glaube schon, dass er grundsätzlich ein Spieler ist, der sicherlich noch das Niveau hat, in der Nationalmannschaft eine Führungsperson zu sein und der Nationalmannschaft zu helfen.» BVB-Trainer Lucien Favre hatte schon im September gesagt, dass Hummels die Rückkehr in die DFB-Elf «verdient hätte, ohne Diskussion».

Dortmunds Abwehrboss selbst hatte vor einigen Monaten eine Rückkehr nicht ausgeschlossen und gesagt, dass «der Nationalspieler Mats Hummels nicht ganz hinten in die Ecke in den Schrank gepackt ist, wo man ihn nie mehr findet».

Auf Hummels' Position in der Innenverteidigung fallen in Ginter und dem ebenfalls verletzten Antonio Rüdiger vom FC Chelsea gleich zwei Akteure aus. Löw hatte den 30-jährigen Hummels in diesem Frühjahr ebenso wie seinen 2014-Weltmeister-Kollegen Jérôme Boateng (31) und Thomas Müller (30) im Zuge des Umbruchs und der Verjüngung der DFB-Auswahl aussortiert. Hummels spielte 70 Mal für Deutschland, letztmals kam er im November 2018 beim 2:2 gegen die Niederlande in der Nations League unter Löw zum Einsatz.

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