Europa League Lukaku auf den Spuren von Ronaldo – Inter zieht mit Rekorden in den Final ein

dpa/jar

18.8.2020

Inter Mailand hat eine grosse Vergangenheit, ist aber seit 2011 ohne jeden Titel. Im Finale der Europa League am Freitag sind die Lombarden aber favorisiert. Obwohl Gegner FC Sevilla die Europa League längst zu seinem Wettbewerb gemacht hat.

Sogar Trainer Antonio Conte wurde regelrecht überschwänglich. «Die Spieler verdienen jedes Lob. Es war eine Super-Leistung. Wir haben so gespielt, dass Schachtjor wie eine durchschnittliche Mannschaft aussah», sagte der Coach von Inter Mailand nach der 5:0-Gala im Halbfinal der Europa League in Düsseldorf. Der FC Sevilla geht am Freitag in Köln als Rekord-Gewinner des Wettbewerbs ins Finale. Doch Inter nimmt gleich mehrere aktuelle Bestmarken in das erste Finale eines Europacup-Finalturniers mit.

Rekord-Sieg: Ein 5:0 in einem Halbfinal der Europa League oder auch des Vorgänger-Wettbewerbs UEFA-Cup hatte es bis zum Montag noch nie gegeben. Und das, obwohl es normalerweise ein Hin- und Rückspiel aller Paarungen gab. Im gesamten Europacup gab es ein 5:0 im Halbfinal zuletzt vor 31 Jahren: Damals besiegte Inters Stadt-Rivale AC Mailand nach einem 1:1 im Hinspiel Real Madrid im Europacup der Landesmeister mit demselben Ergebnis – und gewann dann auch das Endspiel gegen Steaua Bukarest klar mit 4:0.

Rekord-Torjäger I: Lange agierte er am Montag in Düsseldorf glücklos, doch dann traf Romelu Lukaku gleich doppelt (78./84.). Somit ist der Inter-Stürmer der erste Spieler, der in zehn aufeinanderfolgenden Europa-League-Spielen traf. Und mit 19 Toren nun auch erfolgreichster Belgier in diesem Wettbewerb ist.



Rekord-Torjäger II: Lukaku wechselte erst im vergangenen Sommer von Manchester United zu Inter. Und er könnte am Freitag endgültig Erinnerungen an Ronaldo wecken. Der brasilianische Mega-Star, zweimaliger Weltmeister und dreimaliger Weltfussballer, erzielte in seinem Premieren-Jahr für die Mailänder 1998 insgesamt 34 Pflichtspiel-Tore – und gewann mit dem Verein am Ende den UEFA-Cup. Es war der bis heute letzte Titel in diesem Wettbewerb. Lukaku steht seit Montag bei 33 Pflichtspiel-Toren.

Doch am Ende warnte selbst der euphorische Conte sein Team vor Übermut. «Wir sollten das Ergebnis nicht überbewerten», sagte er: «Viele von uns erleben zum ersten Mal so ein Spiel, Sevilla hat darin viel Erfahrung.» Die Andalusier gewannen den Wettbewerb alleine seit der Umbenennung in Europa League 2009 dreimal, seit 2006 insgesamt fünfmal. Inter holte seinen letzten Titel überhaupt 2011, den italienischen Pokal. Und könnte nur am Freitag noch ein ganzes Jahrzehnt ohne Trophäe verhindern.

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