Zürich
In Luzern droht nach acht sieglosen Runden nicht nur Mittelmass, sondern der Kampf gegen den Abstieg. Die Young Boys hingegen führen nach dem 1:0-Erfolg beim taumelnden FCL die Super League mit fünf Punkten vor Meister Basel an.
Die Abwärtstendenz der Innerschweizer hält an. Im Duell gegen das Topteam YB hinterliessen sie vor allem in der ersten Hälfte zwar einen ordentlichen Eindruck. Trotz guter Organisation war die Fortsetzung der inzwischen 74-tägigen Serie ohne Sieg nicht abzuwenden. Nach der zweiten Heimniederlage hintereinander steht am kommenden Sonntag im Cornaredo gegen den Tabellenletzten Lugano eine Begegnung mit richtungsweisendem Charakter an. Verliert der FCL erneut, sackt er definitiv ans Ende der Super League ab.
YB dosierte seinen Aufwand aufgrund seiner anspruchsvollen Agenda auf europäischer und nationaler Ebene spürbar. Richtig unter Druck geriet die Nummer 1 der Liga trotzdem kaum. Und eine gute Szene genügte, sich nach 42 durchschnittlichen Minuten einen wegweisenden Vorteil zu verschaffen: Miralem Sulejmani verwertete einen gut getimten Pass des überzeugenden YB-Talents Michael Aebischer gekonnt.
Vom markanten Aufschwung Basels lassen sich die Berner offenkundig nicht allzu sehr irritieren. Am Tag nach dem 2:1 des Titelträgers gegen Thun legte Adi Hütters gefestigtes Ensemble nach. Ohne Kürelemente zwar, aber mit der nötigen Härte und jederzeit abgebrüht genug, dem aggressiven Herausforderer keine Angriffsflächen anzubieten.
Heikle Konstellation
Luzern steht ein schwieriger Spätherbst bevor. Nach drei sehr guten Jahren unter Markus Babbel stagniert der FCL. Die Sparrunde im Sommer hat Spuren hinterlassen, die Qualität im Kader ist kleiner, der Erfahrungsschatz ist deutlich geringer als beispielsweise in der letzten Kampagne. Zudem fehlt der verjüngten Equipe eine gewisse körperliche und mutmasslich auch mentale Widerstandsfähigkeit.
Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Der als Leader engagierte Ex-Nationalspieler Reto Ziegler leidet unter körperlichen Problemen. Auch andere Leistungsträger sind angeschlagen, und Tomi Juric, der in der Offensive als Orientierungshilfe vorgesehen wäre, kam gegen die Young Boys abermals nicht wie gewünscht auf Touren.
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