Der Zoff um Bayern-Spieler Lucas Hernandez geht weiter. Der Rekord-Transfer muss ein Training vorzeitig beenden. Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt schreibt den Franzosen eine Mail.
Der Ärger um einen möglichen Einsatz von Lucas Hernandez in Frankreichs Nationalmannschaft hält an. Medienberichten zufolge hat Münchens Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt eine E-Mail an die Franzosen geschrieben und dringend davor gewarnt, den Innenverteidiger nach seinen jüngsten Knieproblemen spielen oder unter Wettkampfbedingungen trainieren zu lassen. Viel zu gross sei die Gefahr einer erneuten Verletzung.
In der EM-Qualifikation tritt Frankreich heute Freitag in Island an; am Montag folgt ein Heimspiel gegen die Türkei. Der für die Rekordsumme von 80 Millionen Euro verpflichtete Hernandez hatte zuletzt die Bayern-Spiele gegen Tottenham und Hoffenheim verpasst. Das im Frühjahr operierte Knie machte laut Angaben der Münchner die Pause notwendig, Sportdirektor Hasan Salihamidzic sprach von einer «Stressreaktion».
Die Bayern wollten ihren Verteidiger ursprünglich erst gar nicht abstellen, doch Frankreich beorderte Hernandez zur Nationalmanschaft und wollte ihn selbst untersuchen. Das kann der Weltmeister deshalb, weil die Vereine Nationalspieler in den Länderspielpausen abstellen müssen.
«Ich bin irritiert über das Verhalten des französischen Verbandes», hatte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gesagt und sich von den Franzosen «wegen des grossen Risikos mehr Verständnis erwartet». Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps hatte seinen Weltmeister allerdings für einsatzbereit erklärt.