Nach fünf sieglosen Spielen gelang Real Madrid am Dienstag mit dem 2:1 gegen Viktoria Pilsen ein Befreiungsschlag. Ein Königlicher tobte nach dem Abpfiff dennoch.
Es scheint, als könnten die ganz Grossen im Weltfussball, die eigentlich immer vom Erfolg verwöhnt werden, in schwierigen Zeiten nur sehr schwer mit Kritik umgehen. Am Freitag starteten die Bayern-Bosse in einer Pressekonferenz eine Verbal-Attacke gegen die Medien, am Dienstag teilt auch Real-Verteidiger Marcelo gegen Journalisten aus.
Nachdem die Madrilenen zuletzt überhaupt nicht auf Toren kamen und in fünf Pflichtspielen hintereinander ohne Sieg blieben (vier Niederlagen, ein Remis), geriet Neo-Trainer Julen Lopetegui ins Kreuzfeuer der Kritik. Zwar konnte Real in der Champions League gegen Viktoria Pilsen mit 2:1 gewinnen, richtig überzeugend war der Auftritt aber nicht, sodass die Fans im Estadio Santiago Bernabéu die Mannschaft trotz Sieg mit Pfiffen verabschiedeten.
Marcelo redet nach dem Spiel Klartext – geht aber nicht mit dem Team und auch nicht mit den Fans, sondern mit den Medien hart ins Gericht: «Es ist schwierig, wenn man nicht gewinnt. Aber ihr sprecht immer von einer Krise, als ob ihr dem Team weh tun wollt», so der Brasilianer, der gegen Pilsen das 2:0 erzielte. Und weiter: «Alle Journalisten versuchen, uns weh zu tun. Vielleicht seid ihr einfach neidisch, weil ihr nicht Fussball spielen könnt.»
Der Linksverteidiger, der kurz vor Schluss verletzt vom Platz musste, räumte zudem die Spekulationen um einen Abgang aus Madrid aus dem Weg. Zuletzt berichtete die italienische Zeitung «Tuttosport» über einen möglichen Wechsel zu Juventus Turin. «Ich habe mir kein Angebot angehört, ich habe einen Vertrag bei Real Madrid (Anm. de. Red.: bis 2022)», so Marcelo. «Ich habe immer wieder gesagt, dass es niemanden gibt, der mehr Madridista ist als ich.»