Bundesliga Martin Schmidt vergleicht Abstiegskampf mit Tour de France

jar

23.4.2019

Martin Schmidt will sich nicht zu früh freuen, sagt aber: «Wir sind auf der Zielgerade.»
Martin Schmidt will sich nicht zu früh freuen, sagt aber: «Wir sind auf der Zielgerade.»
Bild: Keystone

3:1 in Frankfurt, 6:0 gegen Stuttgart – einen besseren Start hätte sich Martin Schmidt beim FC Augsburg nicht vorstellen können. Trotzdem will er sich nicht zu früh über den Klassenerhalt freuen.

Erst vor zwei Wochen zog der FC Augsburg nach der 0:4-Pleite gegen Hoffenheim die Reissleine und entliess Trainer Manuel Baum. Noch vier Punkte trennten die Augsburger damals vom Relegationsplatz. Nur zwei Spieltage später sind alle Abstiegssorgen wie verpufft, Baums Nachfolger Martin Schmidt hat in seinen ersten beiden Spielen gleich zwei Siege geholt: Erst der überraschende 3:1-Auswärtserfolg in Frankfurt, dann am Samstag die 6:0-Gala im Kellerduell gegen Stuttgart.

Der Walliser Coach wird schon jetzt als Heilsbringer gefeiert, obwohl Augsburg noch nicht definitiv gerettet ist. Vier Spieltage vor Schluss sollte mit neun Punkten Vorsprung und dem deutlich besseren Torverhältnis als Stuttgart aber nichts mehr anbrennen. «Wir haben die letzte Steigung hinter uns gebracht, jetzt biegen wir auf die Zielgerade ein», sagt Schmidt dem «Kicker». Der Schweizer will klarmachen, dass es noch zu früh ist, um ihm zum Ligaerhalt zu gratulieren. «Wir wissen von der Tour de France, dass die Zielgerade manchmal einen Kilometer lang sein kann. Ich habe schon einige gesehen, die 100 Meter vor dem Ziel die Hände oben haben – und dann zieht links und rechts jemand vorbei.»

«Wollen am Freitag wieder draufknallen»

Schmidts Geheimrezept für den Erfolg ist offensichtlich: Er macht seinen Spielern mit seiner positiven und emotionalen Herangehensweise Mut und baut auf ihre Stärken. Kamerabilder zeigen, wie Schmidt in Frankfurt und gegen Stuttgart bereits nach der ersten Halbzeit mit jedem einzelnen Spielern abklatschte. «Wir wollten die Stadt zum Lachen bringen, das haben wir geschafft», sagt der Coach.

Nun gelte es aber, «die Jungs ein bisschen zu bremsen», meint Schmidt, der weiss, dass die nächste Aufgabe gegen Leverkusen nicht einfacher wird. «Wir wollen die Konzentration hochhalten. Das Schlimmste wäre, wenn jetzt ein Einbruch kommt.» Augsburg hat nun vier Matchbälle, um rechnerisch alles klar zu machen. Für Schmidt kann der nächste Sieg nicht früh genug kommen: «Am Freitagabend bei Flutlicht und super Stimmung wollen wir wieder draufknallen und den Sack zumachen.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport