Zuhause gegen ZSKA Moskau kann der FC Basel am Dienstag in der Gruppenphase der Champions League das Achtelfinal-Ticket praktisch buchen. "Wir müssen noch mehr aufpassen", warnt Trainer Raphael Wicky wegen einer gewichtigen Personalie beim Gegner.
Im Grossen und Ganzen erwarte er einen ähnlichen Gegner wie vor zwei Wochen beim 2:0-Sieg in Moskau, sagte Wicky am Tag vor der grossen Chance im St.-Jakob-Park - einen Gegner, der zwischen Grundordnungen variieren könne, der schwierig einzuschätzen sei. Vor allem aber rechnet Basels Coach mit einem stärkeren ZSKA als im letzten Duell. Der Grund dafür trägt einen Namen: Alan Dsagojew.
Der 27-jährige russische Nationalspieler von gehobenem internationalem Format, der sein immenses Potenzial wegen einer Reihe von gesundheitlichen Rückschlägen aber nie komplett ausschöpfte, könnte in Basel sein Comeback nach einem Monat Verletzungspause geben; am letzten Wochenende stand er in der Liga erstmals wieder im Kader, kam aber noch nicht zum Einsatz. "Er ist das Herzstück in der Offensive der Moskauer. Da müssen wir noch mehr aufpassen", so Wicky.
Basel kann, ZSKA muss
Weil es für das drittplatzierte ZSKA das Spiel der letzten Chance ist, glaubt die russische Presse an einen Einsatz von Dsagojew. Ob er von Beginn weg aufläuft, ist indes nicht sicher. Über den Zustand seiner lädierten Achillesferse rätselt auch die russische Presse.
Die Ausgangslage für die Basler ist verheissungsvoll. Schaffen sie einen zweiten Sieg gegen den ehemaligen russischen Armeeklub, könnte die Achtelfinal-Qualifikation zwei Runden vor Ende der Gruppenphase bereits perfekt sein. Voraussetzung dafür ist, dass Leader Manchester United daheim gegen das punktelose Benfica Lissabon nicht verliert. "Für diese Ausgangslage hätte ich am Tag der Auslosung natürlich unterschrieben. Aber noch haben wir nichts erreicht", mahnte Wicky.
Es ist davon auszugehen, dass der FCB wie in den letzten beiden erfolgreichen Gruppenspielen gegen Benfica (5:0) und ZSKA mit einem 3-4-3 als Grundordnung operieren wird. Mit dem Innenverteidiger-Trio Suchy/Akanji/Balanta und Petretta/Lang auf den Seiten im Mittelfeld blieben die Basler defensiv stabil und beide Male ohne Gegentor. Sollten sie gegen ZSKA zumindest nicht verlieren, befänden sie sich immer noch in einer komfortablen Situation - ganz im Gegensatz zum Gegner, über den Wicky sagte: "Sie müssen unbedingt gewinnen."
ZSKA auf Formsuche
Dass die Moskauer im fremden Stadion von Beginn an alles auf die Offensive setzen, glaubt der FCB-Trainer indes nicht. Dazu dürfte dem Dritten der russischen Premier Liga auch das Selbstvertrauen fehlen. Im Gegensatz zum FCB zeigt die Leistungskurve von ZSKA nicht nach oben. Von den letzten acht Pflichtspielen gewann das Team, das fliessend zwischen der angestammten Dreierabwehr und einer Viererkette variiert, nur eines. Am Freitag setzte es in der Meisterschaft beim siebtplatzierten Arsenal Tula ein 0:1 ab. Es war im 15. Ligaspiel die vierte Niederlage.
Gemeinsam hat ZSKA mit dem FCB, dass am nächsten Wochenende in der Meisterschaft ein kapitales Spiel gegen den jeweiligen Leader bevorsteht. ZSKA kämpft beim Stadtrivalen Lokomotive Moskau dagegen an, den Kontakt zu verlieren, Basel zuhause gegen die Young Boys. Beide gerieten im Fall einer Niederlage zehn Punkte ins Hintertreffen.
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