Realsatire Ausgerechnet RB-Sportchef Eberl motzt über Fussball-Kommerz

Von Sandro Zappella

9.12.2022

Max Eberl äussert sich im Bullen-TV über Kommerz im Fussball.
Max Eberl äussert sich im Bullen-TV über Kommerz im Fussball.

Es klingt wie ein Scherz, ist aber offenbar keiner. RB-Leipzig-Sportchef Max Eberl beschwert sich über die Kommerzialisierung des Fussballs. Doof nur, dass ausgerechnet sein Arbeitgeber der Inbegriff von Fussball-Kommerz ist.

Von Sandro Zappella

Max Eberl ist seit dem 1. Dezember als Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig im Amt. Der 49-Jährige musste dafür vor allem von den Anhängern von Ex-Klub Borussia Mönchengladbach viel Kritik einstecken. Eberl dementierte Gerüchte zu einem möglichen Wechsel nach Leipzig immer wieder, trat dann im Januar 2022 wegen eines Erschöpfungssyndroms bei Gladbach zurück, um nicht mal ein Jahr später bei RB Leipzig anzuheuern.

Denn RB Leipzig wird in der Fanszene oft als reines Marketingprodukt wahrgenommen. Eberl selbst kritisierte den RB-Konzern zu seinen Gladbacher Zeiten stark und warf dem Verein sogar unlauteren Wettbewerb vor.

Nun sitzt Max Eberl bei seiner ersten Pressekonferenz von RB Leipzig. Übertragen vom hauseigenen «Bullen.TV». Hinter ihm eine grosse Werbetafel mit den verschiedenen Sponsoren. Vor ihm zwei Red-Bull-Dosen. Und worüber spricht der Herr Eberl? Genau, über die störende Kommerzialisierung des Fussballs. Der Fussball habe eine Dimension angenommen, die extrem sei. Sowohl in der Wahrnehmung, als auch im monetären Bereich sei das so. Man müsse aufpassen, dabei nicht die Basis zu verlieren.

In der Folge äussert sich Eberl zur WM in Katar. Es sei hitzig darüber diskutiert worden, ob das alles richtig sei. Dann stellt Eberl tatsächlich die Frage: «Ist diese totale Kommerzialisierung, diese totale Vermarktung der richtige Weg?» Der Deutsche ergänzt sogar noch: «Ich finde, wir sollten alle alles diesem Spiel unterordnen. Das Spiel soll im Vordergrund sein und nicht das Business rundherum.»

Es gibt Dinge, die kannst du dir echt nicht ausdenken.