Der englische Meister FC Liverpool und der Rekordmeister Manchester United haben sich am vierten Spieltag in der Premier League nach Kräften blamiert. Die Reaktionen über die desolaten Vorstellungen fallen dementsprechend harsch aus.
Gleich mit 2:7 ging die Mannschaft von Xherdan Shaqiri – der kurz vor einem Transfer steht und deshalb nicht im Kader stand – am Sonntag in Birmingham unter. Villa-Stürmer Ollie Watkins war mit drei Toren in der ersten Hälfte der Matchwinner des Abends.
«Ich weiss nicht, ob ich das erklären kann», so Jürgen Klopp nach dem Debakel sichtlich konsterniert beim Sender Sky Sports. «Aber ich kann ihnen sagen, was ich gesehen habe. Ich habe ein Spiel gesehen, in dem Aston Villa aus verschiedenen Gründen sehr sehr gut gespielt und uns zu all den Fehlern gezwungen hat, die wir gemacht haben.»
Man muss in der Vereinsgeschichte des FC Liverpool mehrere Jahrzehnte zurückgehen, um ein Spiel zu finden, in dem die Reds sieben Gegentore kassiert haben. Im April 1963 unterlagen die Reds auch gegen Tottenham Hotspur 2:7. «Ich habe im Fussball schon alles gesehen, das heisst aber nicht, dass ich eine Lösung für alles habe», hält der deutsche Erfolgsbringer fest. «Wir haben offensichtlich den Faden verloren. Man konnte schon in der ersten Hälfte sehen, wie die Körpersprache abfällt.»
Während Villa nach dem besten Saisonstart seit 1962 als Tabellenzweiter in die Länderspielpause geht, ist Liverpool Fünfter. Die zweiwöchige Pause kommt Trainer Klopp nach dem Debakel ungelegen. «Ich würde liebend gern morgen und Dienstag eine Trainingseinheit haben und mit den Jungs darüber sprechen», erläutert der 53-Jährige. «Hoffentlich kommen sie gesund wieder und wir können die zwei Tage nutzen, um uns auf Everton vorzubereiten.» Die Toffees sind Tabellenführer.
Ausgerechnet von Mourinho zerzaust
Noch mehr Tristesse herscht bei Manchester United. Nach einem turbulenten Start mit frühem Rückstand deklassierte Tottenham mit seinem Coach José Mourinho, der selbst von 2016 bis 2018 bei Man Utd an der Seitenlinie stand, den Gegner im Old Trafford gleich mit 6:1. Tottenham profitierte dabei auch von einer frühen Roten Karte (Anthony Martial) für die Red Devils.
Ein enttäuschter Coach Ole Gunnar Solskajer meint: «Ja, es ist sehr peinlich. Es hat alle Spieler verletzt. Es tut mir als Manager weh. Es ist mein schlimmster Tag überhaupt. Ich bin dafür verantwortlich.» Dann zieht der Norweger einen Vergleich zu seiner Aktivzeit als Spieler: «Ich habe bei Manchester United 0:5, 1:6 verloren. Wir haben schon früher mit grossen Ergebnissen verloren, und wir haben immer wieder zurückgeschlagen. Und ich verspreche, dass wir alles tun werden, um das Blatt zu wenden.»