Fussballer des Jahres Messi und Ronaldo gehen erstmals seit zehn Jahren leer aus – gerecht oder unfair?

SB10/dpa

24.9.2020

Weder Lionel Messi noch Cristiano Ronaldo sind in der Endauswahl für Europas besten Fussballer.
Weder Lionel Messi noch Cristiano Ronaldo sind in der Endauswahl für Europas besten Fussballer.
Bild: Getty

Während Kevin de Bruyne, Robert Lewandowski und Manuel Neuer auf die Auszeichnung als Europas Fussballer des Jahres hoffen dürfen, gehen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo erstmals seit einer Dekade leer aus.

Bei der Vergabe der höchsten individuellen Auszeichnungen der UEFA können neben Mittelfeld-Stratege Kevin De Bruyne von Manchester City auch die beiden Bayern-Stars Manuel Neuer sowie der Champions-League-Torschützenkönig (15 Treffer) Robert Lewandowski abräumen. Sieger im Vorjahr wurde Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk.

Massgeblich war die Abstimmung von 80 Trainern der Clubs, die an der Gruppenphase von Champions League und Europa League teilnahmen, sowie 55 Journalisten.

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Doch zwei Stammgäste fehlen heuer: Juve-Stürmer Cristiano Ronaldo hat die Auszeichnung schon drei Mal gewonnen und hat insgesamt neun Nominierungen auf seinem Konto. Sein Barça-Rivale Lionel Messi hat zwei Mal triumphiert und kam in sechs der letzten zehn Spielzeiten in die Endauswahl.

Der Argentinier landete immerhin – ex aequo mit Kumpel Neymar – auf dem 4. Rang. Thomas Müller, Kylian Mbappé, Thiago und Joshua Kimmich folgen auf den weiteren Plätzen. Nur auf Platz 10 findet sich CR7 wieder.

Ist die Absenz der beiden Superstars gerechtfertigt?

Juventus flog in der Königsklasse im Achtelfinal gegen Lyon aus. Der Champions-League-Rekordtorschütze konnte diese Spielzeit dort nur drei Tore in acht Partien verbuchen. Messi kam zwar mit seinem Team eine Runde weiter, doch dort gab es die 2:8-Blamage gegen die Bayern. Der Argentinier erreichte exakt die gleiche Bilanz wie der Portugiese.

Doch sowohl der 35-Jährige als auch der 33-Jährige bewiesen auch 2019/20, dass sie absolute Ausnahmekönner sind. Ronaldo erzielte auf Klubebene in 46 Partien 37 Tore und 7 Assists. Und Messi kam in 44 Spielen auf 31 Tore und 26 Assists.

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Auch Kevin de Bruyne schied mit City im Viertelfinal (gegen Lyon) aus. Insgesamt machte der offensive Mittelfeldspieler in 48 Partien 16 Tore und gab 23 Vorlagen. Während der Belgier, der auch zum besten Profi der Premier League gewählt wurde, also im Durchschnitt «nur» alle 123 Minuten zu einem Tor beitrug, liegt der gleiche Wert bei Messi bei 77 Minuten. Natürlich spielt der sechsfache Weltfussballer etwas weiter vorne, doch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Auf gleicher Stufe und ähnlicher Position ist Lewandowski, der in 47 Partien 55 Mal traf und 10 Assists gab. Damit hat er statistisch praktisch den genau gleichen Einfluss wie Messi – alle 77 Minuten eine Torbeteiligung. 

Den goldenen Schuh für den besten Torjäger räumte übrigen Lazios Ciro Immobile ab. Nicht mit Toren und Vorlagen kann man natürlich Goalie Neuer bewerten. Speziell in der Champions League erwies sich die deutsche Nummer 1 aber also absolute Festung.

Die Preise werden am 1. Oktober im Rahmen der Auslosung der Champions-League-Auslosung vergeben.


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