Spannungen bei Barça Messi will Rücktritt von Präsident Bartomeu – sonst droht er mit Abgang

SB10/dpa

5.7.2020

Lionel Messi hat genug von Bartomeu.
Lionel Messi hat genug von Bartomeu.
Bild: Getty

Lionel Messi erwägt, den FC Barcelona im Sommer 2021 nach dem Ende seines aktuellen Vertrages zu verlassen. Grund dafür sind die Querelen im Klub. Verantwortlich dafür macht er Präsident Josep Bartomeu.

Um den Titel zu gewinnen, muss Barcelona auf einen Ausrutscher von Rivale Real Madrid hoffen. Die Königlichen führen die Liga bei fünf ausstehenden Spielen mit vier Punkten Vorsprung an, zudem hätten sie dank der besseren Bilanz im Direktduell auch bei Punktgleichheit die Oberhand.

Dabei lagen die Katalanen fünf Spieltage zuvor noch zwei Zähler vorne. Doch auf dem Platz brachten Messi & Co.  seither nicht viel zu Stande. Das Sorgenkind ist Antoine Griezmann, den Coach Qique Setién jüngst mit einem Mini-Einsatz demütigte. Klar steht auch Setién in der Kritik, der erst im Januar sein Amt antrat.

Im Klub tobt ein Machtkampf

Auch abseits vom Rasen rumort es. Aus Protest gegen den umstrittenen Präsidenten Josep Bartomeu reichten kürzlich gleich sechs Direktoren, darunter die beiden Vizepräsidenten Emili Rousaud und Enrique Tombas, ihren Rücktritt ein. Sie empfahlen in einem offenen Brief dringend Neuwahlen, damit «der Verein die Herausforderungen in der Corona-Krise meistern kann».

Bartomeu soll ohne Wissen der Vereinsführung ein Unternehmen für viel Geld damit beauftragt haben, derzeitige und frühere Spieler – darunter Messi und der einstige Barça-Coach Pep Guardiola – in sozialen Medien negativ darzustellen und zu diffamieren. Ziel soll gewesen sein, die Klubführung in den Augen der Öffentlichkeit zu stärken. Die Presse taufte den PR-Skandal passend in «Barçagate» um. Die Ergebnisse der internen Untersuchung stehen noch aus.

Ebenfalls für Unmut sorgte, wie das Management in der Corona-Krise agierte. Auch bei den Verhandlungen über einen Gehaltsverzicht der Profis soll die Vereinsspitze offenbar versucht haben, die Spieler schlecht dastehen zu lassen. Zwar akzeptierte das Team Ende März einen vorübergehenden Gehaltsverzicht von 70 Prozent, doch Wortführer Messi beklagte danach die Druckversuche seitens des Vereins.

Die finanzielle Situation ist zudem angespannt. Nachdem man jahrelang üppige Ablösesummen gezahlt hat, musste man kürzlich zu einem «Buchhalter-Trick» greifen, um seine Bilanz aufzupolieren. Der Tausch von Arthur für Miralem Pjanic soll in der Kabine nicht gut angekommen sein.



Der Argentinier hat nun gemäss dem TV-Sender «Deportes Cuatro» die Schnauze voll. Er soll sogar mit seinem Abgang drohen , wenn Präsident Bartomeu nicht vor dem Ende seines Mandats zurücktritt und zu Neuwahlen aufruft.

«Ein Gerücht wie eine Bombe um Messi und deswegen ist 2020 explosiv», titelte auch die argentinische Zeitung «Olé».

Ist das ewige Band durchschnitten?

Tatsächlich läuft der Vertrag des sechsfachen Weltfussballers im Sommer 2021 aus. Die anfangs gut verlaufenen Verhandlungen über einen neuen Kontrakt seien nun gestoppt, meldeten Insider. 

In seinem Vertrag gab es nach übereinstimmenden Berichten eine Ausstiegsklausel für diesen Sommer, die liess Messi aber ungenutzt. Der 33-Jährige mit einem Marktwert von über 100 Millionen Franken hätte sogar ablösefrei wechseln können. Doch vielleicht hat der Superstar nun definitiv genug gesehen. Sein Ex-Trainer Guardiola soll bereits seine Bemühungen intensiviert haben, um ihn zu City zu locken, melden englische Reporter. 

Messi wechselte vor zwanzig Jahren als 13-Jähriger von seiner Heimat Rosario nach Barcelona. Seit 2004 spielt er für die Profis. In Barcelona wurde Messi unter anderem insgesamt viermal Champions-League-Sieger und gewann zehnmal die spanische Meisterschaft.


Zurück zur StartseiteZurück zum Sport