In Basel geboren, in der Romandie ausgebildet und nun bei Wolverhampton in der Premier League. Ming-Yang Yang spielt in der besten Liga der Welt – und trotzdem kennt ihn hierzulande kaum einer.
«Können Sie alle neun Schweizer in der Premier League aufzählen?» Mit dieser Frage dürfte so mancher Fussball-Stammtisch zwischen Kybunpark und Stade de Genève heillos überfordert sein. Denn selbst die eingefleischtesten Schweizer Fussballfans wissen nach Nummer Acht nicht mehr weiter. Da wären die Offensichtlichen: Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Fabian Schär. Dann die Neuzugänge und Aufsteiger: Josip Drmic, Timm Klose und Albian Ajeti. Und es gibt noch die Unbekannten: Eldin Jakupovic, Ersatztorhüter bei Leicester City und Joel Pereira, Ersatztorhüter bei Manchester United.
Aber einer fehlt immer noch: Ming-Yang Yang. Den 24-jährigen Schweizer mit chinesischen Wurzeln, der bei den Wolverhampton Wanderers unter Vertrag steht, kennt – zumindest in der Deutschschweiz – fast keiner. Seine Profikarriere startete er bei Lausanne-Sport, von wo aus er zu Winterthur und dann weiter zu den «Wolves» wechselte. Er spielte zudem für die Schweizer U16-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft. Der Mittelfeldspieler machte 22 Spiele in der Super League und 62 in der Challenge League.
Zu einem Einsatz in der Premier League reichte es bisher aber nicht. Und das wird wohl auch so bleiben. Der Grund für seine Verpflichtung liegt nämlich vor allem in seinen Wurzeln. Wolverhampton gehört der chinesischen Investment Gruppe «Fosun International» und diese scheinen es sich auf die Flagge geschrieben zu haben, verschiedene chinesischstämmige Talente an den Verein zu binden und dann nicht spielen zu lassen. Neben Yang stehen bei den «Wolves» auch noch Zhenyu He, Jiahao Wang und Wai-Tsun Dai unter Vertrag. Gemeinsam bringen es diese Spieler auf keine einzige Spielminute.
Verrückt, aber vermutlich funktioniert das Quartet im fernen Osten als Werbeträger. Und wer weiss, vielleicht bringt es Ming-Yang Yang diese Saison tatsächlich noch auf einen Kurzeinsatz. Immerhin ist er der einzige seiner drei Kollegen, der im Kader der 1. Mannschaft steht.