Pokal-Blamage Müller faucht Reporterin an: «Natürlich haben Sie gelacht» – Bayern-Frust nach Pokal-Blamage

dpa/jar

14.1.2021

Thomas Müller ist nach Bayerns Pokal-Aus enttäuscht und angefressen.
Thomas Müller ist nach Bayerns Pokal-Aus enttäuscht und angefressen.
Bild: Keystone

Der FC Bayern München muss die Jagd auf das Titel-Triple früh einstellen. Der Zweitliga-Dritte Holstein Kiel schaltet den Rekordmeister und Rekordpokalsieger schon in Runde zwei aus. Und Trainer Hansi Flick muss seine erste Krise moderieren.

Was ist nur mit den Bayern los? Nach der Überraschungspleite im DFB-Pokal beim Zweitligisten Holstein Kiel will Münchens Trainer Hansi Flick erst gar kein Krisengerede aufkommen lassen. «Im Moment ist das so ein Lauf, den wir haben. Wir müssen jetzt nach vorne schauen, wir müssen viel arbeiten. Es gibt auch keine Entschuldigung mehr», sagte Flick nach dem 5:6 im Elfmeterschiessen und dem Scheitern schon in der zweiten Runde am Mittwochabend. «Natürlich ist das ein Schock, wir sind enorm enttäuscht.»

Erstmals seit mehr als 20 Jahren scheiterte der FC Bayern in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Am 1. November 2000 verloren die Münchner beim Oberligisten 1. FC Magdeburg ebenfalls im Penaltyschiessen. Die Niederlage in Kiel war auch die erste seit 17 Jahren gegen einen unterklassigen Verein. Zudem bedeutete sie das Ende einer Siegesserie nach 13 Pokal-Spielen.



Die aktuelle Defensiv-Misere der Bayern wurde auch in Kiel deutlich. In der Bundesliga hat der Tabellenführer nach 15 Spieltagen schon 24 Gegentreffer kassiert – nur fünf Teams haben mehr. Und auch im Pokal liess die wackelige Abwehr wieder zwei Tore zu. «Das ist das Muster, das wir jetzt schon bei vielen Gegentoren gesehen haben. Wir haben das ganz klar angesprochen, wir müssen die Zentrale, die Mitte absichern», bemängelte Trainer Hansi Flick beispielsweise die Entstehung des 1:1 durch Fin Bartels.

Müller von Reporterin genervt

«Man kann uns nicht vorwerfen, dass wir mit irgendwelcher Larifari-Einstellung das Spiel abgeschenkt hätten», wehrte sich Thomas Müller vor Kritik an mangelnder Einstellung.

Müller lieferte sich nach dem Spiel einen kuriosen Wortwechsel mit der ARD-Reporterin Valeska Homburg. Nach der Frage zur Stimmung in der Bayern-Kabine sagte er etwas ungehalten: «Sie lachen jetzt hier.» Woraufhin Homburg antwortete: «Ne, ich lache nicht.» Der 31-Jährige liess nicht locker und sagte: «Natürlich haben Sie gelacht!» Erst nach einer weiteren Frage der Reporterin ging das Interview weiter.

Müller konnte sich wieder beruhigen, fand aber keine Erklärung für die schwache Leistung: «Nein, da gab es noch gar nichts. Die Stimmung ist dementsprechend. Es ist enttäuschend und extrem bitter. Wir sind bedient, das können Sie sich natürlich vorstellen, dass die Stimmung nicht gut ist.»

Müller krebst auf Instagram zurück

Der Bayern-Profi hatte danach offenbar Mühe einzuschlafen. Mitten in der Nacht setzte er einen Instagram-Post ab, in dem er seine Enttäuschung noch einmal zum Ausdruck brachte: «Der Last Minute Schock sitzt uns noch in den Gliedern. Trotzdem Glückwunsch an dieser Stelle an Holstein Kiel zum Weiterkommen, das ging bei all dem Frust vorhin im Interview ein wenig unter.»

Und auch an Reporterin Valeska Homburg wendete sich der Bayern-Star nochmals: «Das hätten wir wohl beide etwas besser hinkriegen können – nichts für ungut.»

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