Denkwürdiger Cup-Fight 14 Minuten, drei Rote Karten und Camaras Bärendienst: «Wir werden mit ihm reden»

Luca Betschart

5.12.2024

Schiedsrichter Stefan Horisberger zeigt Mohamed Camara (YB) die Rote Karte.
Schiedsrichter Stefan Horisberger zeigt Mohamed Camara (YB) die Rote Karte.
Bild: Keystone

Die Young Boys überstehen im Schweizer Cup den schwierigen Achtelfinal beim FC Schaffhausen, ohne zu brillieren. Captain Mohamed Camara lanciert eine turbulente Schlussphase mit einer Tätlichkeit, dennoch beendet der Meister die Partie in Überzahl.

Luca Betschart

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  • YB steht im Viertelfinal des Schweizer Cups. Der amtierende Meister übersteht die Hürde Schaffhausen dank eines knappen 1:0-Auswärtssieges.
  • Vor allem die Schlussphase des denkwürdigen Cup-Fights hat es in sich. Zuerst fliegt YB-Captain Mohamed Camara nach einer Tätlichkeit vom Platz, 14 Minuten später spielt YB dennoch in Überzahl.
  • Denn Marc Giger und Ben Schläppi auf Seiten der Schaffhauser sehen innert zwei Minuten beide Rot. Zu neunt gelingt die Wende gegen zehn Berner nicht mehr.

In der Schlussphase geht es im hitzigen Cup-Fight zwischen Schaffhausen und YB drunter und drüber. Zuerst kommt es in der 67. Minute nach mehreren harten Zweikämpfen im Mittelfeld zu einer Rudelbildung. Schaffhausens Ben Schläppi geht Cheikh Niasse an, wird dann aber von YB-Captain Mohamed Camara attackiert und geht nach einem Griff an den Hals zu Boden.  

Während Schläppi verwarnt wird, fliegt Camara mit der direkten Roten Karte vom Platz – und scheint die Welt nicht mehr zu verstehen. YB-Goalie Marvin Keller allerdings sagt nach dem Schlusspfiff: «Ich habe es nicht genau gesehen, aber das war sicher unnötig. Wir werden mit ihm reden.»

Camaras Unbeherrschtheit ist eigentlich die grosse Chance für den FCS, nach dem Sieg über Servette die nächste Cup-Überraschung perfekt zu machen. Doch diese wirft das Team von Ciriaco Sforza weg. Zwar jubelt der FCS zwischenzeitlich über den vermeintlichen Ausgleich, dieser wird von Schiedsrichter Stefan Horisberger aber aberkannt. Und nach nur 12 Minuten ist die Überzahl nach einem Revanche-Foul von Marc Giger bereits wieder dahin.

Lauper: «Schaffhausen hat uns in die Karten gespielt»

Giger, der in der Vorrunde gegen Servette noch den Siegtreffer markiert hatte, säbelt Gegenspieler Zachary Athekame von hinten und ohne Chance auf den Ball um. «Er wurde zuerst gefoult, es wurde nicht gepfiffen. Dann kommt die Reaktion eines Jungen. Es ist unnötig, aber in diesem Alter – zum Glück hat sich der Gegenspieler nicht verletzt. Das ist das Wichtigste. Marc weiss selbst, dass das nicht okay war», stellt sich Trainer Sforza nach der Partie vor seinen Schützling.

Nur 2 Minuten nach Gigers Platzverweis kommt es für Schaffhausen noch dicker. Schläppi sieht nach einem Foul die zweite Gelbe Karte, muss ebenfalls vorzeitig unter die Dusche und lässt wohl auch YB-Captain Camara tief durchatmen. Denn gegen neun Schaffhauser bringen die Berner den Sieg ins Trockene und ziehen in die nächste Runde ein. 

Sandro Lauper, der einzige Torschütze der Partie, fasst nach dem Spiel treffend zusammen: «Auswärts gegen einen Challenge-Ligisten ist immer schwierig. Wir haben das ganze trotz der Roten Karte noch souverän über die Bühne gebracht. Sie haben uns danach noch in die Karten gespielt. Aber am Schluss geht es einfach ums Weiterkommen.»

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