Ob Sportdirektor Rudi Völler, Lothar Matthäus oder der neue Coach selbst – das Debüt von Julian Nagelsmann für Deutschlands Nationalteam macht Lust auf mehr. Reaktionen zum 3:1-Sieg über die USA.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Deutschland gewinnt das erste Spiel unter Neo-Coach Julian Nagelsmann gegen die USA nach einem Rückstand mit 3:1.
- Der Auftritt macht bei Sportdirektor Rudi Völler oder Lothar Matthäus Lust auf mehr. Und Rückkehrer Mats Hummels sagt: «Es hat unheimlich viel Spass gemacht.»
- Nagelsmann selbst zeigt sich nach seinem Debüt hochzufrieden und ist nach dem Schlusspfiff zu Scherzen aufgelegt.
Das gelungene Debüt von Julian Nagelsmann als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft hat Lothar Matthäus gefallen. «Es war wirklich viel Spielfluss, viel Freude, eine Kompaktheit vorhanden – so macht Fussballspielen Spass», sagt der Rekord-Nationalspieler nach dem 3:1-Testspielsieg am Samstag in Hartford gegen Gastgeber USA beim TV-Sender RTL: «Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf ganz klar wider.»
Dem früheren DFB-Kapitän gefiel vor allem, dass sich die Nationalmannschaft vom 0:1-Rückstand durch den früheren Dortmunder Christian Pulisic (28. Minute) nicht verunsichern liess. «Trotz alledem hat man gesehen: Die Mannschaft funktioniert, die Mannschaft ist gewillt, es ist Spielfreude da, es sind Aktionen in der Offensive da. Und so hat die Mannschaft diesen Rückstand auch souverän weggesteckt», schwärmt Matthäus.
Auch dem Rückkehrer Mats Hummels, der sein Länderspiel-Comeback nach mehr als zwei Jahren gegeben hatte, bescheinigt Matthäus eine «gute Leistung». Der Verteidiger von Borussia Dortmund habe zwar «zweimal mit der Geschwindigkeit Probleme gehabt», aber ansonsten habe er «hinten ein gutes Stellungsspiel gezeigt und immer wieder versucht, das Spiel von hinten anzukurbeln».
Hummels «mit mehr Nervosität»
Hummels bezeichnet sein Comeback als «einen absolut besonderen Moment». Gleichzeitig räumte der Dortmunder aber ein: «Ich muss auch sagen, überraschend mit mehr Nervosität, als ich gerechnet habe. Es war eine gewisse Extra-Anspannung vorhanden. Es hat unheimlich viel Spass gemacht. Vor dem Spiel die Hymne, aber auch im Spiel in dem Rahmen auf dem Platz zu stehen.»
Der Innenverteidiger, der sein letztes Länderspiel im Juni 2021 beim EM-Aus im Achtelfinale gegen England bestritten hatte, überzeugte durch seine Spieleröffnung und Kopfballstärke, bevor er in der 62. Minute ausgewechselt wurde.
«Das macht Lust auf mehr», frohlockt auch Sportdirektor Rudi Völler, der den Stimmungsumschwung in Deutschland im vergangenen Monat als Aushilfs-Teamchef mit einem 2:1 gegen Vize-Weltmeister Frankreich eingeleitet hatte und nun wieder glücklich auf der Tribüne zuschaute.
«Irgendwann beginnen wir, eine erste 15 einzuspielen»
Neo-Coach Nagelsmann selbst sagt nach seinem Einstand: «Wir haben verdient gewonnen. Wir waren fussballerisch sehr gut. Am meisten gefallen hat mir aber, dass wir ruhig geblieben sind nach dem 0:1, nicht hektisch geworden sind, nicht zusammengebrochen sind.»
Seine Turnier-Elf für den Sommer 2024 hat der 36-Jährige natürlich nicht auf Anhieb gefunden, auch wenn etliche Starter punkten konnten. Das Kernteam ist für den Coach eh umfassender angelegt. «Irgendwann beginnen wir, eine erste 15 einzuspielen. Es wird keine erste Elf sein, weil wir bei der EM mehr als elf Spieler brauchen.»
Für die anstehende Partie gegen Mexiko kündigt Nagelsmann Änderungen an, denn er wolle «nahezu alle Spieler» im Kader mal im Spiel sehen. Auf mögliche Freizeit für seine Spieler vor dem Testspiel am Dienstag (Ortszeit) angesprochen, scherzt Nagelsmann: «Wir sind jetzt auch nicht zum La-Paloma-Pfeifen da. Jetzt haben wir ein Spiel gewonnen. Und es wäre ganz gut, wenn wir auch noch das zweite gewinnen.»