Neymar ist einer der grössten Fussballer seiner Generation. Der Brasilianer sorgt zugleich abseits des Rasens häufig durch seine Party-Besuche für Schlagzeilen. Für ihn sind die Ausflüge ins Nachtleben aber leistungsfördernd.
Vor dem «Classique» gegen Marseille musste Neymar das Training wegen einer Magen-Darm-Grippe auslassen. Der Brasilianer sass deshalb am Sonntag beim 2:0-Sieg seines Teams zunächst auf der Bank. Vielleicht waren seine körperlichen Beschwerden einfach die Nachwirkungen eines ausschweifenden Gelages.
Am letzten Freitag feierte «Ney» seinen 29. Geburtstag. Wer ihn kennt, weiss, dass er sich bei solchen Gelegenheiten nicht zurückhält. Hohe Wellen schlug kürzlich seine Silvester-Party: Der Fussball-Star plante eine gigantische Feier mit 500 Gästen auf seinem Anwesen in der Nähe von Rio, was in Corona-Zeiten für Empörung sorgte. Der PSG-Spielmacher konterte damals die Kritiker und versicherte, die Gäste würden sowohl getestet, sowie die Vorschriften bezüglich Social Distancing selbstverständlich eingehalten werden.
Was genau danach bei der Fete passierte, wissen nur die Beteiligten. Dennoch zeigten viele Landsleute wenig Verständnis für den hedonistischen Trieb ihres kickenden Aushängeschilds, zumal Brasilien zu den Ländern mit der höchsten Anzahl Corona-Toten gehört.
Der grosse Bruder für «Goldjunge» Mbappé
Neymar versteht die Kontroversen nicht, wie er gegenüber «Marca» erläutert: «Das ist ein sehr merkwürdiges Thema, denn wer geht nicht gerne feiern?», fragt er rhetorisch. «Jeder mag es, Spass zu haben, mit Freunden auszugehen, mit der Familie – ich weiss, wann ich gehen kann, wann ich es kann und wann nicht», hält er fest.
«Die Leute denken, dass ich unreif bin, dass ich nicht weiss, was ich tue – es ist das totale Gegenteil. Wenn man sich zu hundert Prozent nur auf das Fussballspielen konzentriert – gemäss meiner Art und Denkweise – würde ich explodieren.» Deshalb werde er nie damit aufhören, stellt der 222-Millionen-Euro-Mann – so viel überwies sein Klub 2017 an Barça – klar.
Unproblematisch ist dafür seine innige Beziehung zu Kylian Mbappé. «Wir sind praktisch Brüder – ich bin der grosse Bruder und er ist der kleine Bruder», scherzt der Spektakelspieler und lobt seinen Sturmpartner: «Er ist ein Goldjunge – so nenne ich ihn – er hat ein riesiges Herz. Und über sein fussballerisches Talent muss man nicht sprechen.»
Der unverhoffte Sinneswandel – kommt nun Messi?
Nicht immer fühlte sich der Lebemann in der französischen Hauptstadt wohl und kokettierte früher öfters mit einer Rückkehr nach Barcelona. Doch spätestens seit dem letztjährigen Vorstoss mit seinem Team in den Champions-League-Final (0:1-Niederlage gegen Bayern München) hat bei ihm offenbar ein Umdenken stattgefunden. Kein Wunder, denn beim Pariser Nobelklub scheint sportlich mehr möglich zu sein als bei den Katalanen, die zunehmend im (finanziellen) Chaos versinken.
«Ich bin sehr glücklich», meint der 103-fache Internationale. «Etwas hat sich sehr verändert, ich kann nicht genau sagen, was, aber ich weiss es», so sein Fazit.
Gemäss übereinstimmenden Medienberichten steht Neymar beim aktuellen Tabellendritten kurz vor einer Verlängerung seines Vertrages um vier Jahre. Sein bisheriger Kontrakt endet im Juni 2022. Es seien nur noch kleine Details zu klären, heisst es von Gewährsleuten. Vielleicht können er und der neue Trainer Mauricio Pochettino schon bald einen prominenten Mitspieler begrüssen. PSG soll im Rennen um den im Sommer ablösefreien Lionel Messi die Nase vorne haben. Die beiden Ausnahmeathleten könnten also in Kürze wieder vereint sein. Dies wäre zumindest sicher für alle Fussball-Fans ein Grund zum Feiern.