In der spanischen Meisterschaft dürften einmal mehr der FC Barcelona sowie Real und Atlético Madrid den Titel unter sich ausmachen. Die vorerst dringendste Frage lautet: Was passiert mit Neymar?
Mit Antoine Griezmann (für 120 Mio Euro von Atlético zum FC Barcelona), João Felix (für 126 Mio von Benfica zu Atlético) und Eden Hazard (für 100 Mio von Chelsea zu Real Madrid) haben alle drei spanischen Grossklubs bereits einen Transfer in dreistelliger Millionenhöhe getätigt, doch der Königstransfer des Sommers steht wohl noch bevor: Kehrt Neymar, der Paris Saint-Germain verlassen will, nach zwei Jahren zum FC Barcelona zurück? Oder landet der Brasilianer beim Erzrivalen Real Madrid?
Seit Wochen dominiert dieses Thema die spanische Sportpresse, täglich wird über einen neuen möglichen Deal spekuliert. Als Gegenwert für den seit seinem Wechsel für 222 Millionen Euro zu PSG teuersten Fussballer der Welt steht eine Ablösesumme in dreistelliger Millionenhöhe sowie zusätzliche Spieler vom Kaliber eines Philippe Coutinho, Arturo Vidal (beide FC Barcelona) oder Luka Modric (Real Madrid) im Raum.
Real hätte Verstärkung wohl nötiger als der FC Barcelona, der auch ohne Neymar als Favorit in das Titelrennen steigt. Die Katalanen haben im letzten Jahrzehnt der heimischen Meisterschaft den Stempel aufgedrückt. Acht der letzten elf Meistertitel gingen ins Camp Nou – auch dank Lionel Messi. Der Argentinier schoss in 452 Ligaspielen für Barça 419 Tore. In der Champions League harzte es aber zuletzt, den letzten Titel in der Königsklasse holten die Katalanen 2015.
Kehrt Real zum Erfolg zurück?
Rekordmeister Real Madrid hofft nach einer verkorksten Saison mit zwei Trainerwechseln auf eine Trendwende. Zinédine Zidane soll es im Bernabeu wieder richten, nachdem sich der Franzose nach dem Titel-Hattrick in der Champions League 2018 eine Auszeit genommen hatte, im März aber wieder zurückgekehrt ist. Rund 300 Millionen Euro investierten die «Königlichen» in neue Spieler, ob dies für den sportlichen Turnaround und den ersten Meistertitel seit 2017 reicht, ist allerdings fraglich.
Die Transferaktivitäten von Real dürften deswegen noch nicht abgeschlossen sein, wenn die Madrilenen am Samstag bei Celta Vigo in die neue Saison starten. Die Zukunft von Gareth Bale und James Rodriguez, dem Rückkehrer von Bayern München, ist offen. Während die beiden zu Beginn der Vorbereitung in Zidanes Planungen keine Rolle spielten, ist inzwischen ein Verbleib der beiden zumindest nicht mehr ausgeschlossen.
Atlético vor dem Umbruch
Vor einem Umbruch steht Atlético Madrid. Neben Topskorer Antoine Griezmann verliessen mit Diego Godin, Lucas Hernandez oder Filipe Luis weitere, teils langjährige Teamstützen den Verein. Diego Simeone reinvestierte den Grossteil der Transfererlöse, am meisten in João Felix von Benfica Lissabon. Das 19-jährige Sturmjuwel muss den Beweis seiner Klasse nun auf höchstem Level erbringen. Zumindest in den Testspielen überzeugte der Portugiese.
Das Feld hinter den drei Topklubs wird von Valencia, dem FC Sevilla und Athletic Bilbao, das die Saison am Freitag zuhause gegen den FC Barcelona eröffnet, angeführt. Sevilla verlor vier Tage vor dem Saisonstart den französischen Internationalen Wissam Ben Yedder, der für 40 Millionen Euro nach Monaco wechselte. Der Stürmer hatte in der abgelaufenen Saison in 54 Pflichtspielen für die Andalusier 30 Tore erzielt. Im Gegenzug erhielt Sevilla für 20 Millionen den Portugiesen Rony Lopes. Betis Sevilla sicherte sich die Dienste des Franzosen Nabil Fekir.
Neben Real (Zidane) und Atlético (Simeone) vertraut nur Leganes mit dem Argentinier Mauricio Pellegrino auf einen ausländischen Trainer. Schweizer Spieler befinden sich mit Ausnahme von Ivan Rakitic, dem kroatisch-schweizerischen Doppelbürger vom FC Barcelona, in keinem der 20 Kader.