Trainer Lucien Favre soll trotz der desolaten Leistung gegen Paderborn vorerst weitermachen – zumindest bis zum Spiel am Mittwoch in Barcelona.
Die Vereinsbosse tagten bis tief in die Nacht, die Profis am nächsten Morgen. Nach der erneut desolaten Vorstellung der Mannschaft beim 3:3 gegen das Bundesliga-Schlusslicht SC Paderborn herrschte bei Borussia Dortmund auf allen Ebenen grosser Gesprächsbedarf. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob eine weitere Zusammenarbeit mit Lucien Favre noch Sinn ergibt. Michael Zorc verkündete am Nachmittag das Ergebnis.
«Wir gehen mit Lucien Favre in das Spiel in Barcelona und erwarten, dass wir da eine deutliche Leistungssteigerung sehen», sagt der Sportdirektor.
Schon vorher liess Zorc erkennen, dass Favre vorerst nur auf Bewährung weitermacht: «Es ist ja klar, dass das Thema öffentlich diskutiert wird, denn unsere Situation ist mehr als unbefriedigend. Natürlich analysieren wir das sehr intensiv.»
«Die schlimmste Halbzeit seit vielen Jahren»
Trotz des vorläufigen Festhaltens an Favre stehen die Zeichen auf Trennung. Denn der Versuch der Mannschaft, sich für die Schmach im Ligagipfel zwei Wochen zuvor beim FC Bayern (0:4) zu rehabilitieren, schlug mächtig fehl. Vor allem die erste Halbzeit mit Gegentoren durch Streli Mamba (5./37.) und Gerrit Holtmann (43.) glich einem Offenbarungseid, der in der jüngsten BVB-Geschichte seinesgleichen sucht. «Das war mit die schlimmste erste Halbzeit, die wir hier seit vielen Jahren im eigenen Stadion gesehen haben», kommentiert Zorc.
Im Beisein von Favre liess die Mannschaft am Morgen nach dem Spiel den peinlichen Auftritt gegen Paderborn Revue passieren. Deshalb begann das Training mit zweistündiger Verspätung. «Die Mannschaft hat sich heute mit dem Trainer zusammengesetzt und intensiv diskutiert. Viele haben sich zu Wort gemeldet, das war sehr selbstkritisch», verriet Zorc.