«Peinlich» Österreich droht die WM zu verpassen – und alle fordern Fodas Entlassung

Von Jan Arnet

13.10.2021

Franco Foda muss um seinen Job als Österreich-Trainer zittern.
Franco Foda muss um seinen Job als Österreich-Trainer zittern.
Bild: Keystone

Nach der 0:1-Pleite in Dänemark haben die Österreicher nur noch eine kleine Chance, sich für die WM 2022 zu qualifizieren. Für die Medien ist klar, dass Franco Foda nicht mehr der richtige Trainer ist.

Von Jan Arnet

13.10.2021

Nur zehn Punkte aus acht Spielen – schon zwei Spieltage vor Ende der WM-Qualifikation ist klar, dass Österreich keinen der beiden ersten Plätze seiner Gruppe mehr erreichen kann. Dänemark hat sich das Ticket nach Katar mit acht Siegen und einem Torverhältnis von 27:0 souverän gesichert, dahinter dürfte Schottland als Zweiter in die Playoffs einziehen.

Trotzdem haben die Österreicher noch eine Chance, 2022 in Katar dabei zu sein. Dank ihres Gruppensiegs in der Nations League dürften sie zu den zwölf Teams gehören, die im März am Playoff-Turnier um die letzten drei WM-Tickets kämpfen. 

Allerdings werden unsere östlichen Nachbarn da als ungesetztes Team gelost und wohl schon im Halbfinal auf einen grossen Brocken treffen. Mögliche Gegner sind unter anderem Spanien, Portugal, Italien oder die Schweiz. Bei einem Sieg müsste Österreich das Kunststück im Final wiederholen. 



In Österreich traut man das der Mannschaft aktuell kaum zu, nachdem das Team von Franco Foda in den fünf Spielen seit der EM nur gegen die Fussballzwerge Moldawien und Färöer gewinnen konnte. Gegen Israel, Schottland und nun Dänemark gab es Niederlagen. 

Medien und Fans fordern Fodas Entlassung

So überrascht es nicht, dass sich die österreichische Presse noch vor dem Playoff-Turnier einen neuen Impuls wünscht. «ÖFB-Teamchef Franco Foda ist nicht mehr zu halten», titeln etwa die «Salzburger Nachrichten».

Die «Krone» meint: «Gleich zwei Ziele wurden klar verfehlt – das ist peinlich. (...) Eine Talfahrt, die gestoppt werden muss.» Das Resultat sei bei der 0:1-Pleite gegen die Dänen noch das Beste gewesen. «Die Leistung zeigte, dass die Truppe von Franco Foda derzeit von Europas Top-Mannschaften weit entfernt ist und man den Schwung der EM überhaupt nicht in den Herbst nutzen konnte.»

Von ORF-Experte Herbert Prohaska gibt es für Foda und Co. ebenfalls kein gutes Zeugnis: «Wir waren chancenlos. Es war nicht mehr drin als das, was heute war. Wir hatten keine Chance, überhaupt ein Tor zu machen. Es war viel zu schlecht im Aufbauspiel und dann passiert eben auch nach vorne nichts.» 

Foda glaubt fest an die WM-Teilnahme

Beim Österreichischen Fussball-Bund steht ein Führungswechsel bevor. Am Sonntag wird Gerhard Milletich zum neuen ÖFB-Präsidenten gewählt. Dieser hatte bereits im September geäussert, auch Alternativen für den Teamchef-Posten in Betracht zu ziehen. «Jetzt dürfte der Schritt eher früher als später vollzogen werden – damit der Neue sich im November schon auf die Playoffs vorbereiten kann», mutmasst man bei «oe24.at».

Im November folgen für Österreich die letzten beiden (unbedeutenden) Qualispiele gegen Israel und Moldawien. Auch die meisten Fans hoffen nach der verpatzten Qualifikation, dass schon da ein neuer Trainer an der Seitenlinie steht, obwohl der Vertrag des 55-Jährigen noch bis zum Ende der Qualifikationsphase läuft. Bei einer Umfrage auf «laola.at» stimmen weit mehr als 80 Prozent bei der Frage, ob Foda Coach bleiben soll, für Nein.

Und was meint Franco Foda selbst? Der Teamchef, der das Amt im Oktober 2017 von Marcel Koller übernommen hatte, denkt gar nicht daran, dass nun schon Schluss sein soll: «Ich bin überzeugt, dass wir uns im März übers Playoff-Turnier für die WM qualifizieren.»