Super League Der Kampf um die Europa League: Lugano mit den besten Karten

SDA

25.5.2019 - 04:04

Vor dem letzten Spieltag in der Super League hat der FC Lugano im Kampf umd die Europa-League-Plätze die besten Karten – wie schon 2017. GC droht derweil ein weiterer Negativ-Rekord.

Die Tessiner schlugen sich damals mit neun Punkten aus sechs Spielen sehr ordentlich. Jetzt sind sie vor der 36. und letzten Super-League-Runde vom Samstag Vierte. Sie können aber das einen Punkt vor ihnen liegende Luzern überholen, denn sie halten die besten zwei Trümpfe, den Buur und das Nell, in der Hand.

Das Restprogramm ist Luganos grösster Trumpf

Der Trumpfbuur ist Luganos Heimspiel gegen die Grasshoppers. Hier müsste sich eher die Frage nach der Höhe des Ergebnisses als die Frage nach dem Sieger stellen. Luganos Nell ist Luzerns Spiel in Bern. Die Luzerner könnten sich, wenn Lugano gewinnt, nur dann vor den Tessinern halten, wenn sie den Young Boys den meisterlichen Saisonschluss verderben. In diesem Match werden die Berner ihrem Publikum noch einmal alles vorführen wollen. Nur wer sehr viel Geld hat, wird viel Geld auf Luzern setzen.



Der FC St. Gallen, punktgleich mit Lugano, könnte mit einem Sieg beim FCZ ebenfalls an Luzern vorbeiziehen. Aber die Tordifferenz der Ostschweizer (minus 9) ist sehr viel schlechter als die der Luganesi (plus 1).

Nächster Negativ-Rekord für GC?

Wenn sie ihr letztes Saisonspiel (in Lugano) nicht gewinnen, werden die Grasshoppers die erste Mannschaft in der 2003 eingeführten Super League sein, die in der Rückrunde keinen einzigen Sieg erringt. Mit der Serie von 20 sieglosen Spielen (seit dem 25. November) hat der Traditionsklub aus Zürich schon jetzt einen unliebsamen Rekord aufgestellt.

In den letzten 16 Saisons haben zwei Mannschaften in den jeweiligen Rückrunden nur einen Match für sich entschieden, nämlich Schaffhausen 2007 und die Grasshoppers selber 2012. 2012 war GC nicht abstiegsgefährdet, weil Neuchâtel Xamax zwangsrelegiert und Sion wegen Transfervergehen mit einem Abzug von 36 Punkten belegt worden war.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:

Basel – Neuchâtel Xamax (bisherige Duelle der Saison: 1:1, 1:1, 2:0). – Samstag, 19.00 Uhr. – SR Schnyder. – Absenzen: Kuzmanovic, Omlin, Stocker, Widmer, Zambrano und Balanta (alle verletzt); Doudin, Sejmenovic (beide gesperrt), Walthert, Xhemajli, Pululu, Ramizi und Djuric (alle geschont für die Barrage). – Statistik: Hier geht es für beide um nichts mehr, oder höchstens um die Saisonbilanz. Die Basler können sich als Cupsieger zurücklehnen. In der Meisterschaft liessen sie 19 Spiele der Ungeschlagenheit seit Anfang Dezember nur durch die 1:3-Niederlage in Bern unterbrechen. Trainer Stéphane Henchoz kann mit den Neuenburgern seinen letzten Auftrag vorbereiten, die Barrage gegen Aarau oder Lausanne-Sport.

Lugano – Grasshoppers (2:2, 1:2, 1:1). – Samstag, 19.00 Uhr. – SR Klossner. – Absenzen: Carlinhos, Piccinocchi, Janko, Da Costa und Macek (alle verletzt), Ajeti, Arigoni, Cvetkovic, Kamber, Kastrati, Nathan, Rhyner (alle verletzt), Pinga, Ravet, Caiuby (alle nicht im Aufgebot), Matic und Sigurjonsson (beide aus privaten Gründen). – Statistik: 20 Spiele, 0 Siege, 7 Unentschieden, 13 Niederlagen seit Ende November. Abstiegstrainer Uli Forte appelliert verzweifelt an seine Hoppers, sie sollten sich im Tessin mit einer anständigen Leistung in die Challenge League verabschieden. Vorstellen kann man es sich nach den letzten ausnahmslos desolaten Auftritten kaum. Zumal Lugano einen Sieg benötigt, um eventuell direkt in die Europa-League-Gruppenphase zu kommen. Andererseits ist Lugano nebst Xamax die einzige Mannschaft, gegen die GC in dieser Saison eine positive Bilanz vorweist.

Sion – Thun (1:4, 2:1, 2:1). – Samstag, 19.00 Uhr. – SR Jaccottet. – Absenzen: Neitzke, Kouassi (beide gesperrt), Abdellaoui, Angha, Grgic, Mveng und Raphael (alle verletzt); Hediger (verletzt). – Fraglich: Fickentscher; Tosetti, Karlen, Rodrigues und Sutter. – Statistik: Sion ist mit dem Sieg bei GC alle Sorgen losgeworden. Mit einem weiteren Sieg würden die Walliser ihre trübe Heimbilanz dieser Saison wenigstens noch ausgleichen. Thun hat noch geringe Chancen auf den 5. Platz, der sie in die Qualifikation für die Europa League führen würde. Hierfür müssten die Berner Oberländer auf jeden Fall gewinnen. Es wäre dann Thuns zweiter Sieg in den letzten 15 Meisterschaftsspielen.

Young Boys – Luzern (3:2, 2:3, 3:1). – Samstag, 19.00 Uhr. – SR Bieri. – Absenzen: Sulejmani, Aebischer und Camara (alle verletzt); Knezevic und Juric (beide verletzt). – Statistik: Die Young Boys bereiten einen Galaauftritt vor der Pokalübergabe und vor der am Sonntagnachmittag folgenden Meisterfeier in Bern vor. Trainer Gerardo Seoane wird im ausverkauften Stade de Suisse die bestmögliche Formation aufstellen. Da anzunehmen ist, dass Lugano gegen GC gewinnt, braucht Luzern für den 3. Schlussrang einen Sieg. Tatsächlich konnte in dieser Saison nur Luzern die Young Boys im Stade de Suisse besiegen.

Zürich – St. Gallen (0:0, 2:3, 1:3). – Samstag, 19.00 Uhr. – SR San. – Absenzen: Winter, Hekuran Kryeziu, Aliu und Ceesay (alle verletzt); Wiss und Lüchinger (beide verletzt). – Statistik: Falls am Samstag weder Lugano noch Luzern gewinnen, könnte plötzlich der FCSG den lukrativen 3. Platz einnehmen. Wer wie St. Gallen die Young Boys 4:1 abkanzelt, sollte auch imstande sein, beim FCZ zu gewinnen. Denn die Zürcher machten beim 0:3 in Luzern einen sehr schwachen Eindruck. St. Gallens letzter Sieg im Letzigrund gegen den FCZ liegt allerdings vier Jahre zurück.

SDA

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