Real Madrid leistete sich eine peinliche Niederlage beim Tabellenletzten Rayo Vallecano. Trainer Zinédine Zidane kann seinen Ärger nicht verstecken. Bei Erzrivale Barcelona könnte die Stimmung nicht besser sein.
Im Stadtderby zwischen Rayo Vallecano und Real Madrid entschied der Schiedsrichter in der 23. Minute nach einem Foul von Jesus Vallejo mit Hilfe des Video-Assistenten auf Elfmeter, den Adrian Embarba zum Siegtreffer für den Aussenseiter verwandelte. Die Gäste von Trainer Zinédine Zidane bemühten sich danach vergeblich um den Ausgleich. Damit hat Real von den vergangenen vier Liga-Spielen nur eins gewonnen und kommt unter Trainer-Rückkehrer Zidane weiter nicht richtig in Tritt.
«Wir haben nichts getan», sagte ein angesäuerter Zidane nach dem Spiel an der Pressekonferenz. «Nichts auf allen Ebenen. Manchmal kann man nicht punkten, aber wir haben Nichts getan. Ich bin wütend, weil wir schlecht ausgesehen haben, und ich bin dafür verantwortlich.»
Bales Abgang immer wahrscheinlicher – Varane bleibt
«Es war alles schlecht», sagte er. «Die Einstellung und das Spiel ... Wir haben keinen Einsatz gezeigt. Nicht in den Duellen, beim Laufen, bei allem. Rayo spielte, aber wir taten nichts.» Der 46-jährige Franzose stellte auch seine Spieler an den Pranger: «Ich verteidige meine Spieler immer, aber nicht heute. Wir können nicht so spielen, aber auch ich bin natürlich dafür verantwortlich.»
Ein Spieler, der in der spanischen Hauptstadt besonders kritisiert wird, ist Gareth Bale. Der Waliser durfte wieder mal von Beginn weg spielen. Der Angreifer konnte aber seine Chance nicht nutzen und wirkte auf dem Feld ziemlich teilnahmslos. Zidanes Kommentar: «Ich weiss nicht, ob Bale konzentriert war».
Der 29-Jährige kehrte nicht mit dem restlichen Team zu Madrids Trainigszentrum zurück. Stattdessen fuhr er mit dem eigenen Auto direkt zum Flughafen. Immerhin hatte er die Genehmigung des Klubs dafür. Nichtsdestotrotz sammelt Bale keine Argumente bei seinem Vorgesetzten. Definitiv mehr Freude hat Zidane an Raphael Varane. Zuletzt war über einen Abgang des 26-jährigen Innenverteidigers spekuliert worden. Doch sein Landsmann bestätigte seinen Verbleib bei den Königlichen.
Vielleicht hat Varane die Aussicht auf weitere Spiele in der Königsklasse überzeugen können. Denn trotz der gestrigen Niederlage hat Real Madrid die erneute Qualifikation für die Champions League vorzeitig sicher. Weil zuvor aber die Verfolger FC Sevilla und FC Getafe patzten, kann Real drei Spieltage vor Saisonende nicht mehr von Rang drei verdrängt werden.
Barça im Hoch – dank Messi 26. Meisterfeier
Viel bessere Stimmung herrscht dagegen bei Erzrivale Barcelona. Die Mannschaft von Trainer Ernesto Valverde war in der Liga zu gut für die Konkurrenz. Auch in der Champions League sind die Katalanen noch im Rennen. Nächsten Mittwoch kommt der FC Liverpool ins Camp Nou für das Halbfinal-Hinspiel.
Mi 01.05. 19:58 - 00:45 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Barcelona - FC Liverpool
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In der ewigen Liste liegt Real Madrid zwar mit 33 Meistertiteln immer noch recht deutlich vor Barça. Aber in den letzten elf Saisons triumphierte Barcelona achtmal, Real dagegen nur zweimal. Dass weder Real noch Barcelona die Meisterschaft gewinnen, kommt selten vor. In den letzten 35 Jahren funkten nur Atlético Madrid (1996 und 2014), Valencia (2002 und 2004) sowie Deportivo La Coruña (2000) dazwischen.
Barças neuerlicher Triumph trägt auch Messis Handschrift. Der Ausnahmekönner trug (bisher) bis zur Entscheidung 34 Tore bei – 13 Tore mehr als sein Mannschaftskollege Luis Suarez, der zweitbeste Goalgetter der Liga.
Mit Material von dpa/sda