Jonathan Tah bittet den aussortierten Mats Hummels persönlich, seine Nummer «5» tragen zu dürfen. Eine schöne Geste.
Kaum hat Jogi Löw die «alte Garde» (Hummels, Müller und Boateng) aussortiert, tauchen die Trikotnummern der Aussortierten bereits bei der neuen Generation auf. Thomas Müllers «13» geht an Lukas Klostermann, Niklas Stark erhält Jérôme Boaetengs «17» und Jonathan Tah trägt die Nummer «5» im Freundschaftsspiel gegen Serbien (1:1).
Dem 23-jährigen Leverkusen-Spieler bedeutet die Nummer viel, deswegen hat er Mats Hummels um die Freigabe gebeten. Das bestätigt Hummels gegenüber «Bild»: «Er hat mich angerufen. Das war eine unglaublich nette, sehr schöne Geste von ihm. Das habe ich ihm auch mehrfach mitgeteilt.»
Kritik an Jogi Löw
Der Umbruch wird die Deutschen noch einige Zeit beschäftigen. Nach dem 1:1 bleibt es umstritten, ob die Aussortierung die richtige Lösung ist. «In meinen Augen ist das ein unnötiger Radikalismus», kritisiert Huub Stevens, Interimstrainer des FC Schalke 04 dem Nachrichtenmagazin «Focus» zur Ausbootung der Weltmeister Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller. Dass sich zwischen zwei Fussballgenerationen mal eine Lücke auftue, sei «eigentlich ganz normal», sagt der 65-Jährige. Da müsse man «einen kühlen Kopf bewahren».
Für den Niederländer Stevens ist die Altersfrage im deutschen Team ein «Luxus»-Thema. In den Niederlanden hätten Spieler wie Bayern-Profi Arjen Robben vom FC Bayern München oder auch Wesley Snejder noch mit 33 Jahren für das Nationalteam spielen müssen, weil «die anderen eben noch zu jung waren», sagte Stevens vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen den Niederländern und dem deutschen Team am Sonntag in Amsterdam.