Neunjährige Haftstrafe Robinho: «Ich werde im Knast nicht anders behandelt, weil ich Fussballspieler war»

Syl Battistuzzi

30.10.2025

Robinho begeisterte einst mit seinen Fointen und Tricks die Fussball-Welt.
Robinho begeisterte einst mit seinen Fointen und Tricks die Fussball-Welt.
Keystone

Robinho verbüsst seine neunjährige Haftstrafe wegen Gruppenvergewaltigung in einem brasilianischen Gefängnis – und gewährt Einblicke in seinen Alltag hinter Gittern.

Syl Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Robinho verbüsst seit März 2024 in Brasilien eine neunjährige Haftstrafe wegen Gruppenvergewaltigung, zu der er 2017 in Italien verurteilt wurde.
  • In einem Video betont der Ex-Fussballstar, dass er im Gefängnis keine Sonderbehandlung erfährt und wie alle anderen Insassen lebt.
  • Robinho widerspricht Berichten über angebliche Führungsrollen oder psychische Probleme.

Wegen seiner Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung einer albanischen Frau in einer Diskothek in Mailand war Robinho 2017 in Italien zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Die Strafe sitzt der 41-Jährige in der Heimat ab. Der ehemalige Stürmer von Real Madrid, Manchester City und der AC Milan ist seit März 2024 im Gefängnis P2 in Tremembé im Landesinneren von São Paulo inhaftiert. In einem Video hat der frühere brasilianische Nationalspieler (100 Länderspiele) Einblicke in seinen Alltag gegeben. Eine Vorzugsbehandlung erhält er nicht.

«Meine Ernährung, meine Schlafenszeiten, alles ist genau wie bei den anderen Insassen. Ich habe nie etwas anderes zu essen bekommen, wurde nie anders behandelt. Ich mache alles, was auch die anderen Insassen machen dürfen, nämlich arbeiten, ein Buch lesen und ab und zu, wenn wir Lust haben, Fussball spielen, was erlaubt ist, wenn sonntags keine Arbeit ansteht», so Robinho (via UOL).

Es sei bei den Inhaftierten eine beliebte Haftanstalt, weil es Arbeit sowie keine kriminellen Banden oder Unterdrückung gebe, erläutert der ehemalige Fussball-Star, der bei Karrierebeginn einst als legitimier Nachfolger von Pelé galt. «Hier geht es darum, diejenigen, die Fehler begangen haben, umzuerziehen und zu resozialisieren. Ich hatte hier und nirgendwo sonst jemals eine Führungsrolle inne. Hier haben die Wärter das Sagen, und wir, die Insassen, gehorchen nur.» 

Ältester Sohn Fussballprofi bei Santos

Er habe nie irgendwelche Probleme mit den Wärtern oder anderen Insassen gehabt. «Alle werden gleich behandelt – ich werde nicht anders behandelt, weil ich Fussballspieler war», meint Robinho. Auch Edinho, Sohn von Pelé, ist hier wegen Geldwäscherei inhaftiert. 

Robinho spricht auch noch über seinen Sohn Robinho Jr. Der 17-Jährige ist in die Fussstapfen seines Vaters getreten und steht bei Santos in der höchsten brasilianischen Liga unter Vertrag. 

«Wenn meine Frau nicht alleine kommt, bringt sie meine Kinder mit. Der Älteste spielt halt am Wochenende, aber die anderen beiden dürfen mitkommen», erläutert der dreifache Familienvater. Er führe im Knast ein normales Leben. «Dass ich ein Anführer bin oder psychische Probleme habe, sind Lügen», hält Robinho fest.