Cristiano Ronaldo verrät im Interview mit dem mit dem französischen Fussballmagazin «France Football», dass er lieber nur noch in den wichtigen Spielen auflaufen möchte und was sein Erfolgsgeheimnis ist.
Der portugiesische Superstar strotzt auf dem Fussballfeld nur so von Energie. Die Kraft holt er sich beim Meditieren, wie er verrät: «Es beruhigt mich und bringt mir viel Gelassenheit. Ich meditiere fast jeden Tag und arbeite besonders an der Atmung. In diesen Momenten bin ich in meiner Blase.»
Am liebsten steht CR7 in den «Big Games» auf dem Rasen: «Wenn es nach mir ginge, würde ich nur die wichtigsten Partien spielen, sprich Nationalmannschaft und Champions League. Es sind diese Art von Partien, bei denen viel auf dem Spiel steht und ein grosser Druck da ist. Als Profi muss man jeden Tag gute Arbeit abliefern, um deine Familie und den Klub, den du vertrittst und dich bezahlt, zu ehren. Also gib immer das Beste. Ansonsten lege ich nicht viel Wert auf die Reaktionen der Öffentlichkeit.»
Der fünffache Weltsussballer hat keine Angst vor einem individuellen Verteidiger, mag aber nicht, wenn die Gegner Beton anrühren: «Ich spiele nicht gerne gegen Teams, die den Bus vor dem Tor parken. Das ist kein richtiger Fussball. Man sollte nicht ins Stadion kommen und Angst vor dem Spielen haben. Es ist nur meine Meinung, keine Kritik. Ich verstehe, dass es unterschiedliche Wege gibt. Aber wie soll man gewinnen, wenn man es nicht versucht? Im Fussball ist es wie im Leben. Ich glaube nicht an Wunder.»
Auch Ronaldo spürt das Alter
Inzwischen nähert sich der 34-Jährige langsam aber sicher dem Karriereende. Auch Ronaldo merkt sein Alter: «Das ist halt der Lauf der Zeit. Die ganze Welt altert. Du kannst lange Zeit gesund sein, aber dein Körper erlebt eine natürliche Erosion, gegen die du nichts tun kannst. Die heutige Lebenserwartung liegt bei 82,5 Jahren. Aber ab 65 beginnen die Menschen, ihr Gedächtnis zu verlieren, den Namen ihres Sohnes zu vergessen, Medikamente einzunehmen. Du lebst länger, aber die Lebensqualität ist nicht mehr die gleiche.»
«Mein Ziel ist es, beim Älterwerden jung und wettbewerbsfähig zu bleiben. Welcher Spieler in meinem Alter leistet so viel wie ich, in einem Team wie Juventus? Das ist nicht einfach. Man sagt, dass ich den Körper eines Athleten habe, aber es ist nicht nur das Körperliche oder das Training: Es gibt den Lebensstil, die Ernährung, den Schlaf oder die Wahl der Übungen, die du machst. Etwa 70 Prozent meines Lebens widme ich dem Fussball. Man muss klug sein, um dranzubleiben. Ich nenne es die Ausbildung eines Fussballers», philosophiert er.
Viele Berufskollegen leben seiner Meinung nach nicht seriös genug: «Zig 25-, 26- oder 27-Jährige, die ein unglaubliches Potenzial haben, sind immer wieder verletzt. Das ist kein Zufall. Im Leben kannst du wählen, ob du denen folgst, die Glück haben, oder nicht. Ich habe mich entschieden, denen zu folgen, die Glück haben. Entscheide dich, die Dinge zu tun, die dich glücklich machen. Wenn ich die Karriere habe, die ich habe, dann weil ich die Dinge in Ordnung gebracht habe. Zwei oder drei Jahre an der Spitze zu sein, ist eine Sache, aber sechzehn oder siebzehn Jahre lang oben geht nicht nur mit Talent. Viele Leute reden über Fussball, ohne das Umfeld des Spielers zu kennen, sein Inneres, seine Überzeugungen, Freundschaften, sein Ego, seine Trainer ... All diese Welten, in denen ich seit mehr als fünfzehn Jahren lebe. Es muss alles passen im Fussball, um sechzehn Mal für den Goldenen Ball nominiert zu sein.»