Abraham sagt Tschüss Trikot-Tausch mit Schiedsrichter und Abschiedsgruss von «Opfer» Streich – Abraham sagt Tschüss

dpa/jar

18.1.2021 - 08:23

Hoch soll er leben: David Ángel Abraham wird in Frankfurt verabschiedet.
Hoch soll er leben: David Ángel Abraham wird in Frankfurt verabschiedet.
Bild: Keystone

David Abraham hat am Sonntag sein letztes Spiel bestritten. Der Frankfurt-Captain, der einst auch beim FC Basel spielte, beendet seine Karriere und kehrt in die Heimat zurück. Sein Abschied bewegt.

Frankfurts Trainer Adi Hütter rannte wie entfesselt auf den Platz, um erst den scheidenden David Abraham und danach Rückkehrer Luka Jovic zu herzen und zu küssen. Der gerade erst verpflichtete Serbe traf beim 3:1 von Eintracht Frankfurt gegen Schalke gleich zweimal – erst in der 72. Minute, dann in der Nachspielzeit. Jovic war erst zehn Minuten vor seinem ersten Treffer eingewechselt worden.

Hütter meinte: «Dass Luka solche zwei Traumtore schiesst, zeigt seine Klasse.» Sogar von Schalke-Trainer Christian Gross gab es ein Extra-Lob: «Ein überragender Mann», so der Schweizer Krisenmanager. «Das war ein Drehbuch wie in einem Hollywoodfilm», schwärmte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic bei «Sky».

Abraham tauscht nach seinem letzten Spiel das Trikot mit Schiedsrichter Manuel Gräfe.
Abraham tauscht nach seinem letzten Spiel das Trikot mit Schiedsrichter Manuel Gräfe.
Bild: Keystone

Der 49-Jährige freute sich besonders für seinen scheidenden Captain: «Das war ein schöner Abschied für David, mit einem Sieg seine Karriere zu beenden.» Nach dem Abpfiff tauschte Abraham das Trikot mit Schiedsrichter Manuel Gräfe. «Ich weiss, dass ich in meiner Karriere für die eine oder andere Diskussion gesorgt habe», sagte Abraham. «Aber ausserhalb des Platzes bin ich ein lieber Mensch.»

Für grosse Diskussionen und Wirbel sorgte der 34-Jährige beispielsweise im November 2019, als er im Spiel gegen Freiburg dem gegnerischen Trainer Christian Streich einen Body-Check verpasste. Auf den Skandal folgte aber rasch die Versöhnung. Und so reihte sich Streich denn auch unter die Gratulanten, um Abraham zu verabschieden.



«Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg. Es hat mich gefreut, dass du hier in der Bundesliga warst und dass wir gegeneinander kämpfen konnten. Die eine Geschichte haben wir ja ganz gut bewältigt», sagt Streich in seiner Videobotschaft und verrät, dass Freiburg den Abwehrspieler einst auch verpflichten wollte: «Du warst in unseren Büchern, bevor du zu FC Basel gegangen bist.»

Mit dem 3:1 über Schalke folgte für Abraham schliesslich der perfekte Abschied. Lange stand der Argentinier im Kreis seiner Mannschaftskollegen und wurde gefeiert. «Wenn die Fans wieder zurück ins Stadion kommen, komme ich auch noch einmal zurück», versprach er. «Jetzt ist Familienzeit angesagt, jetzt werde ich Zeit mit meinem Sohn verbringen.»

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dpa/jar