Der Abschied von Hansi Flick als Trainer des FC Bayern München hat Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in seinem Entschluss zu einem vorgezogenen Rückzug nach eigenen Angaben «bestärkt».
Das sagt der 65-Jährige in einem Interview der «Bild». Die Querelen zwischen Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic hätten mit der Entscheidung, die Aufgabe als Vorstandsvorsitzender des deutschen Rekordmeisters schon Ende Juni und damit ein halbes Jahr früher als geplant abzugeben, nichts zu tun gehabt.
Danach gefragt versichert Rummenigge: «Nein, denn grundsätzlich ist jetzt der richtige Zeitpunkt.» Dann fügt er hinzu: «Hansis Wechsel zum DFB hat mich allerdings in meiner Entscheidung bestärkt. Neuer Trainer, neue Saison, neuer Vorstandschef – das ist ein sauberer Schnitt.»
Rummenigge hört zum 30. Juni 2021 als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern auf. Den Posten des 65-Jährigen übernimmt Oliver Kahn, der eigentlich erst zum 1. Januar 2022 an die Club-Spitze rücken sollte.
Kein hochrangiges Fussball-Amt mehr
Nach seinem vorzeitigen Rückzug beim FC Bayern strebt Rummenigge kein hochrangiges Fussball-Amt mehr an. Auf die Frage, ob ihn Posten als Aufsichtsrat der Münchner, Präsident bei DFB, UEFA oder FIFA reizen würden, antwortet er im Interview der «Bild»: «Nein, das schliesse ich alles aus, allerdings werde ich natürlich meine Verantwortung im UEFA-Exekutivkomitee wahrnehmen.»
Der langjährige Vorstandschef des deutschen Rekordmeisters will seiner Frau etwas zurückgeben. «Seit unserer Hochzeit 1978 hat sie mir den Rücken freigehalten. Wir fahren nach dem EM-Spiel gegen Frankreich nach Sylt in unser Haus und freuen uns beide auf den ersten Sommer-Urlaub ohne Transfer-Telefonate.»
Der frühere Nationalspieler war bei den Bayern im Februar 2002 im Zuge der AG-Umwandlung zum Vorstandsvorsitzenden ernannt worden. Nach dem Wirbel um die Super League kehrte Rummenigge vor wenigen Wochen überraschend als Clubvertreter in die Exekutive der UEFA zurück. Seine Amtszeit läuft bis 2024.