Nach einem Report der FIFA wurden weltweit zwischen 2011 und 2020 rund 50 Milliarden Dollar für internationale Transfers bezahlt. Die Summe nahm Jahr für Jahr zu und erst wegen Corona wieder etwas ab.
Die FIFA analysierte über 130'000 grenzüberschreitende Transfers. Im Jahr 2011 gaben die Klubs 2,85 Milliarden Dollar aus. Dieser Wert stieg bis 2019 auf 7,35 Mia. und sackte dann wegen Corona um rund 20 Prozent auf 5,63 Mia. ab. Doch ruiniert hat Corona allem Wehklagen der Klubs zum Trotz das Transfergeschäft nicht. 2020 wurde deutlich mehr für Transfers ausgegeben als vier Jahre zuvor (4,72 Mia.).
In England schnallten die Klubs den Gürtel auch in Zeiten der Pandemie nicht enger. Gaben die englischen Profiklubs 2019 noch 1,52 Mia. Dollar für internationale Transfers aus, stieg dieser Betrag im Corona-Jahr 2020 sogar auf 1,63 Mia. an. Ein Grund dafür: Während die Klubs der Premier League dank dem TV-Vertrag die Corona-Krise kaum spürten, waren Vereine aus Spanien, Italien oder Portugal eher gezwungen, zu verkaufen – und fanden Abnehmer für ihre Spieler vornehmlich in England.
In den zehn Jahren gab es 14 Transfers, die den verpflichtenden Klub mehr als 100 Millionen Dollar kosteten. An der Spitze steht der Wechsel von Neymar 2017 vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Der französische Meister leistete sich nur noch einen weiteren Transfer im dreistelligen Bereich. Die beiden spanischen Top-Klubs Real Madrid und FC Barcelona machten drei solcher Einkäufe.
Signifikant grösser wurden auch die Kommissionen, welche die Klubs an die Spielerberater ausrichteten. Dieser Wert stieg von 2011 bis 2019 um fast das Fünffache von 131 Mio. Dollar auf 640 Mio. Dollar, ehe er in ähnlichem Verhältnis wie die Transfergelder 2020 auf 483 Mio. Dollar sank.
Schweizer Klubs wirtschaften gut
Einiges Geld floss in den letzten zehn Jahren auch in die Schweiz. Zwischen 2011 und 2020 gab es für die Schweizer Klubs Transfereinnahmen von insgesamt 755 Mio. Dollar. Damit rangiert die Schweiz auf Platz 14. Noch besser steht sie in der Transferbilanz da: Die Schweizer Klubs erwirtschafteten in den zehn Jahren einen Überschuss von 493 Mio. Dollar; nur sieben Länder weisen eine bessere Bilanz aus. Nummer 1 in diesem Ranking ist Portugal.
Erwartungsgemäss steht diesbezüglich das grösste Minus in England, denn die Klubs von der Insel – und vor allem diejenigen aus der Premier League – bilden das Ende der «Nahrungskette». Sie gaben zwischen 2011 und 2020 7,2 Mia. Dollar mehr aus, als sie mit internationalen Transfers einnahmen. Den zweithöchsten Negativ-Wert weist nicht etwa eine der anderen Top-Ligen Europas aus, sondern die chinesische Super League (minus 1,5 Mia. Dollar).