In Italiens Fussball kam es zum Eklat. Beim Relegationsspiel zwischen Salernitana und Sampdoria standen nicht die Spieler im Mittelpunkt, sondern die Fans, die für einen Spielabbruch sorgten.
Im Playout-Rückspiel der Serie B ging es zwischen Salernitana und Sampdoria um den Klassenerhalt. Der Verlierer steigt in die drittklassige Serie C ab. Nachdem Salernitana schon das Hinspiel mit 0:2 verloren hatte, sah es auch im Rückspiel zuhause im Stadio Arechi düster aus. Salernitana lag erneut mit 0:2 in Rückstand.
Was dann auf den Rängen geschah, war keine Leidenschaft mehr, sondern blanker Frust: Rauchbomben flogen aufs Spielfeld, kurz darauf auch Sitzreihen. Die Partie wurde in der 65. Minute von Schiedsrichter Daniele Doveri unterbrochen und zehn Minuten später abgebrochen.
Für viele Fans war der Abstieg wohl unvorstellbar. Noch vor einem Jahr spielten sie in der Serie A gegen Topklubs wie Napoli, Inter oder Juventus. Am Ende war es ausgerechnet der Kontrollverlust auf den Rängen, der das Schicksal des Klubs besiegelte. Denn das Spiel wir mit grösster Wahrscheinlichkeit Forfait mit 3:0 zu Gunsten von Sampdoria gewertet. Damit wären es die Fans aus Salerno, die ihr Team eigentlich unterstützen wollten – und es mit ihrer Eskalation endgültig aus der Liga beförderten.
Sampdoria bleibt sechs Wochen nach Abstieg doch noch oben
Für Sampdoria hingegen nimmt eine emotionale Achterbahnfahrt wohl ein Happy End. Vor sechs Wochen war der Kult-Klub, der 1991 italienischer Meister wurde, sportlich aus der Serie B abgestiegen. Doch weil Brescia Calcio Punkte abgezogen wurden, schaffte es Sampdoria doch noch auf den Relegations-Rang und sicherte sich so das Playout-Spiel gegen Salernitana. Die Mannschaft aus Salerno hingegen beschwerte sich beim Verbandsgericht – wollte die Partie nicht spielen und musste dennoch antreten.
Nun trat für Salerno tatsächlich der Worst Case ein. Sportlich blieb man gegen Sampdoria chancenlos und die Fans zeigten sich von ihrer schlechtesten Seite. Nächste Saison werden sie aller Voraussicht nach nur noch in der Serie C spielen, während Sampdoria den Kopf gerade noch aus der Schlinge ziehen konnte.