Jadon Sancho verfügt zwar über immenses Talent, abseits des Rasens sorgt er aber mit seinen Verfehlungen regelmässig für Ärger beim BVB. Seine Zukunft sieht er ohnehin in England.
Der deutsche Nationalspieler Emre Can kritisierte seinen Dortmunder Teamkollegen Jadon Sancho nach dessen Friseur-Fehltritt: «Bei solchen Sachen muss er einfach schlauer sein, erwachsener sein, erwachsener werden. Solche Fehler darf er sich in Zukunft nicht mehr leisten (...)», meinte er nach dem 1:0-Sieg des BVB gegen Hertha BSC. Er glaube aber nicht, dass der 20-jährige Engländer «das extra macht, das ist ihm vielleicht manchmal nicht bewusst. Vielleicht vertraut er in manchen Dingen zu sehr anderen Menschen. Das muss er in Zukunft lernen.»
Sancho und Manuel Akanji hatten sich vor einigen Tagen daheim von einem Star-Friseur die Haare schneiden lassen und dabei gegen die strengen Corona-Bestimmungen verstossen. Die Deutsche Fussball Liga verhängte eine Geldstrafe, Sancho zeigte mit einem (später gelöschten) Tweet wenig Einsicht («absolute Joke DFL»).
Sein Talent ist dabei unbestritten: Mit je 17 Toren und Assists ist Sancho – zusammen mit Robert Lewandowski und Timo Werner – Topscorer der Bundesliga. Doch mit seinen häufigen Undiszipliniertheiten macht er auch seinem Arbeitgeber das Leben schwer: Bereits bei seinem Wechsel von Manchester City 2017 schien sich dieses Muster anzudeuten, als er sich von den Citizens wegstreikte. Trainer Pep Guardiola meinte damals: «Er sollte ins Training kommen, aber er kam nicht.»
Bei Manchester United warten seine Kumpels
Auch in Dortmund kommt das Supertalent immer wieder zu spät. Die vereinsinternen Strafen scheinen dabei keine abschreckende Wirkung zu zeigen. Kein Wunder, liegt Sanchos Jahresgehalt doch bei kolportierten sechs Millionen Euro. So gönnt er sich ein nettes Luxusleben mit schnellen Autos und grossen Yachts. Auch ein Goldsteak verzehrt er ungeniert. Dazu fliegt er wenn immer möglich in seine Heimat.
Wenn es nach seinen Vorstellungen geht, wird er bald auf die Kurztrips verzichten können. Wie die «Sport Bild» schreibt, peilt er bereits eine Rückkehr im Sommer an. Manchester United soll in der Pole Position stehen. Der englische Rekordmeister ist aber nicht bereit, die vom BVB geforderte Ablösesumme in Höhe von 130 Millionen Euro zu zahlen. In der Corona-Krise ist das Preisschild tatsächlich sehr hoch.
Bei den «Red Devils» würde er auch auf seine beiden besten Freunde im Fussball-Business treffen: Jesse Lingard und Marcus Rashford. Auch der englische Nationalcoach Gareth Southgate würde ihm nicht von einem Wechsel abraten: «Jeder Schritt für Sancho wird eine Herausforderung sein, aber er entwickelt sich wirklich gut. Wenn ich mir sein Alter und seinen Verdienst anschaue – er lernt das Spiel, er reift langsam.»
Aber es gebe noch Dinge, die er lernen müsse, so Southgate. «Mit Raheem Sterling und Marcus Rashford hat er einige fantastische Vorbilder, nicht nur in Bezug auf die Spielweise, sondern auch in Bezug auf ihre Professionalität, ihren Willen und Hunger», hält er fest.
Konfliktpotenzial mit Solksjaer
ManUtd-Legende Gary Neville ist gegenüber einem Transfer kritischer eingestellt: «Wir können nicht damit anfangen, ihn in dieselbe Kategorie zu stecken mit Weltstars, die regelmässig europäische Pokale und Weltmeisterschaften gewinnen, Saison für Saison.»
Bei Manchester United würde der Londoner von Ole Gunnar Solksjaer trainiert werden. Der Norweger sagte kürzlich: «Ich hätte lieber ein Loch im Kader als ein A***loch. Die Persönlichkeit ist so wichtig. Wir sind ein Team in einer von Teams geprägten Umgebung. Man will, dass die Spieler ein bisschen Ego und Kanten haben, aber sie müssen sich anpassen können.»