Durchzogener EM-Auftakt Nur ein Punkt nach dem Traumstart gegen Portugal

sda

9.7.2022 - 19:59

Die Schweiz verspielt zum Auftakt der EM in England ein 2:0 gegen Portugal und muss sich mit einem Unentschieden zufriedengeben.

9.7.2022 - 19:59

Als sich Dolores Silva in der 70. Minute den Ball an der Strafraumgrenze zurechtlegt, dürfte im Leigh Sports Village, dem kleinen Stadion, in dem normalerweise das Frauenteam von Manchester United antritt, dem einen oder anderen im Fanblock der Schweizerinnen durch den Kopf gehen, ob die Schweiz nun wirklich innert zwölf Minuten ein scheinbar komfortables 2:0 aus den Händen gibt. Das Worst-Case-Szenario tritt nicht ein, Gaëlle Thalmann pariert. Die Schweizer Torhüterin ist in dieser Phase aber viel mehr gefordert als ihr lieb ist - und wie es zu Beginn den Anschein gemacht hatte.

Angefangen hatte die Partie gegen Portugal nämlich so, wie es sich das Schweizer Team kaum besser hätte wünschen können. Gerade einmal achtzig Sekunden waren gespielt, als Coumba Sow mit einem Weitschuss von der Strafraumgrenze Inés Pereira, die bei Servette-Chênois unter Vertrag steht, ein erstes Mal bezwang. Und nur drei Minuten später kam es noch besser für die Schweizerinnen. Rahel Kiwic stieg nach einem Freistoss von Ramona Bachmann am höchsten und köpfelte ein. Die Innenverteidigerin war in den beiden Vorbereitungsspielen gegen Deutschland und England nicht zum Einsatz gekommen, nun verteidigte sie anstelle von Luana Bühler –  und sorgte mit ihrem 14. Treffer im Nationalteam für ein scheinbar beruhigendes Polster. Trainer Nils Nielsen hatte im Vorfeld gesagt, dass die Portugiesinnen Schwächen bei Standards hätten. Der Plan des Dänen schien perfekt aufzugehen.

Ramona Bachmann im Kampf um den Ball. 
Ramona Bachmann im Kampf um den Ball. 
Bild: Keystone

Die Schwächephase bestraft

Doch statt Kontrolle schlich sich bald einmal eine Unordnung ins Schweizer Spiel. Unordnung, die bestraft wurde. Weder beim Tor von Diana Gomes noch beim Ausgleichstreffer durch Jessica Silva stimmte die Zuordnung in der Defensive, sodass die Schweizerinnen einmal mehr aufgezeigt bekamen, das Fehler nicht nur von Topteams wie Deutschland oder England bestraft werden, sondern auch von solchen, die sich etwa auf demselben Niveau bewegen.

Erst als der Vorsprung verspielt war, fingen sich die Schweizerinnen wieder – und wären durch Géraldine Reuteler beinahe doch mit drei Punkten beschenkt worden. Der Schuss der Mittelfeldspielerin prallte aber in der 80. Minute an die Latte,danach hielt Thalmann mit einigen Interventionen den Punkt fest. Ein Punkt, dessen Wert sich erst im Verlauf des Turniers zeigen wird. Am Mittwoch steht in Sheffield die Partie gegen den WM-Dritten Schweden im Programm.

sda