Das Schweizer Frauen-Nationalteam ist dank einem 2:1-Sieg gegen Belgien im Kampf um die direkte Qualifikation für die EM 2022 in England wieder auf Kurs.
Dank dem knappen Sieg im Spitzenspiel in Thun übernahm die SFV-Auswahl in der Gruppe H wieder die Tabellenspitze.
Am Ende mussten die Schweizerinnen noch um den Sieg zittern. Ein Fehlpass von Lia Wälti ermöglichte in den 70. Minute den Gästen den Anschlusstreffer durch Tessa Wullaert – und brachte die Schweiz damit noch einmal in Bedrängnis. Die SFV-Auswahl hatte bis zu diesem Zeitpunkt die Partie kontrolliert und lag dank den Treffern von Malin Gut (5.) und Alisha Lehmann (63.) verdient 2:0 in Führung. Beide hatten mit sehenswerten Weitschüssen getroffen.
Das Heimteam erholte sich aber vom zwischenzeitlichen Rückschlag. Zwar verlagerte sich in der Schlussphase das Spiel fast ausschliesslich in die Platzhälfte der Schweizerinnen, die ihr Tor aber mit Disziplin, Herz und Leidenschaft verteidigten. Eine reelle Ausgleichschance bot sich den Gästen aber nicht mehr.
Dank dem Sieg überholte die Schweiz in der Tabelle Belgien, das die ersten Punktverluste der Kampagne hinnehmen musste. Nun deutet alles darauf hin, dass es am 1. Dezember zum Abschluss der Qualifikation im Rückspiel in Belgien zum Final um den Gruppensieg kommt. Neben den neun Gruppensiegern qualifizieren sich auch die besten drei Gruppenzweiten direkt für die EM 2022 in England. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Schweizerinnen Ende Oktober in Rumänien.
Starke Schweizer Reaktion
Die SFV-Auswahl zeigte nach dem missglückten und teilweise frustrierenden Auftritt am Freitag in Kroatien (1:1) eine starke Reaktion. Trainer Nils Nielsen beorderte wegen des Ausfalls von Viola Calligaris, die sich in Kroatien das Handgelenk gebrochen hatte, Captain Wälti in die Innenverteidigung. Zusammen mit Luana Bühler liess die Bernerin die starke belgische Offensive, die zuvor in fünf Spielen 23 Tore geschossen hatte, kaum zur Entfaltung kommen und zeigte – mit Ausnahme des Lapsus' vor dem 1:2 – eine souveräne Leistung.
Im zentralen defensiven Mittelfeld agierten Malin Gut und Géraldine Reuteler. Die beiden Youngster von Arsenal und Eintracht Frankfurt drückten dem Spiel lange Zeit den Stempel auf und deuteten einmal mehr an, dass sie eher früher als später zu den zentralen Figuren der SFV-Auswahl werden dürften. Die 20-jährige Gut krönte ihren starken Auftritt schon früh mit ihrem ersten Tor im zehnten Länderspiel.
Telegramm und Tabelle:
Schweiz – Belgien 2:1 (1:0)
Thun. – Keine Zuschauer. – SR Olofsson (SWE). – Tore: 5. Gut (Sow) 1:0. 63. Lehmann 2:0. 70. Wullaert (Dhont) 2:1.
Schweiz: Thalmann; Maritz, Bühler, Wälti, Aigbogun; Gut, Reuteler; Lehmann (68. Pando), Bachmann (91. Xhemaili), Sow; Crnogorcevic.
Belgien: Evrard; Cayman, Biesmans, Deneve, Deloose; Missipo; Minnaert, Vanhaevermaet; Dhont (75. Vanmechelen), Wullaert, Philtjens (64. De Caigny).
Bemerkungen: Schweiz ohne Calligaris und Kiwic (beide verletzt). Verwarnungen: 44. Minnaert (Foul). 59. Crnogorcevic (Foul). 87. Gut (Foul).
Frauen. EM-Qualifikation. Die Rangliste der Gruppe H: 1. Schweiz 6/16 (18:2). 2. Belgien 6/15 (24:5). 3. Rumänien 5/6 (8:14). 4. Kroatien 6/4 (6:18). 5. Litauen 5/0 (1:18). – Nächstes Spiel. Dienstag, 27. Oktober (in Mogosoaia): Rumänien – Schweiz.
Modus: Die neun Gruppensieger und die drei Gruppenzweiten mit der besten Bilanz gegen die Teams in den Rängen 1 bis 5 qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde 2022 in England. Die weiteren sechs Gruppenzweiten kämpfen in einer Barrage um die letzten drei Plätze.