Gerardo Seoane meldet sich zurück «Als Trainer ist man nicht gern arbeitslos»

Von Luca Betschart

4.11.2022

Seoane: «Man ist als Trainer nicht gerne arbeitslos»

Seoane: «Man ist als Trainer nicht gerne arbeitslos»

Gerardo Seoane spricht im Fussball-Talk Heimspiel über die Zeit nach seiner Entlassung bei Bayer Leverkusen.

03.11.2022

Nach seiner Entlassung bei Bayer Leverkusen nimmt sich Gerardo Seoane eine vierwöchige Auszeit und gibt keine Interviews. Nun spricht er im Fussball-Talk Heimspiel von blue Sport, wie er die Trennung verarbeitet.

Von Luca Betschart

Vor rund einem Monat setzt es für Gerardo Seoane mit Bayer Leverkusen die Niederlage zu viel ab. Nach dem 0:2 gegen Porto in der Champions League zieht der Klub die Reissleine und stellt den Schweizer nach nur 12 Saisonspielen frei.

Für Seoane endet das erste Auslands-Abenteuer seiner Trainerkarriere nach 15 Monaten abrupt. «Mir geht es gut. Den Umständen entsprechend natürlich», sagt der 44-Jährige bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit der Entlassung und macht klar: «Man ist als Trainer nicht gerne arbeitslos.»

Nach dem Aus in Leverkusen nimmt sich Seoane Zeit für sich. «Ich konnte die letzten vier Wochen gut nutzen, kam wieder zurück in die Schweiz und habe mehr Zeit mit Familie und Freunden verbracht. Auch um zu reflektieren, was in den letzten drei nicht nur Monaten, sondern Jahre alles vor sich gegangen ist.»

Kein böses Blut

Seit Seoane im Januar 2018 bei Luzern das Ruder als Cheftrainer übernommen hatte, geht es steil aufwärts. Mit YB feiert er zwischen 2019 und 2021 drei Meistertitel in Folge, bevor die Bundesliga lockt. «Man ist immer mit der nächsten Aufgabe beschäftigt. Dann kann man nicht immer alles auf sich wirken lassen und den nötigen Austausch mit gewissen Leuten suchen.» Das hat Seoane nun nachgeholt: «Ich habe versucht, für mich eine Analyse zu machen und gewisse Dinge mitzunehmen.»

Auch nach der Trennung gibt es kein böses Blut zwischen dem geschassten Coach und dem Werkself-Klub. «Es ist immer wichtig für einen Trainer, eine gute Verbindung zu haben – nicht nur zur Mannschaft, auch im Staff und im Klub. Das sind die Voraussetzungen, die es braucht, um erfolgreich miteinander zu arbeiten», sagt Seoane darauf angesprochen.

«Wir Trainer wissen, dass wir Hand in Hand gehen bis zum letzten Tag. Das habe ich auch bei Bayer Leverkusen vorgefunden, dass wir eine sehr enge, transparente, offene Zusammenarbeit hatten», so der ehemalige GC-Spieler. «Ich hatte nach dem Entscheid überhaupt keine ‹Bad feelings›. Es ist sehr professionell abgelaufen, man hat sich gegenseitig nur das Beste gewünscht für die Zukunft.»

Schneider: «Bei einem Absteiger sehen sich viele Spieler besser»

Wie Seoane muss jüngst auch Marc Schneider eine relativ schnelle Entlassung erfahren. Bei Greuther Fürth endet sein Engagement nach nur drei Monaten und 13 Spielen. Wie sich der 42-Jährige den ausbleibenden Erfolg beim Bundesliga-Absteiger der abgelaufenen Saison erklärt, erfährst du im Video unten.

Marc Schneider: «Bei einem Absteiger sehen sich viele Spieler besser»

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Der bei Greuther Fürth entlassene Marc Schneider erklärt im Fussball-Talk Heimspiel die Herausfoderung, bei einem Absteiger anzuheuern.

03.11.2022

Die ganze Sendung im Video

Heimspiel vom 3. November mit Gerardo Seoane und Marc Schneider

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Auf den Fehlstart folgte der Rauswurf, Bayer Leverkusen und Greuther Fürth hatten mit ihren Schweizer Trainern wenig Geduld. Stefan Eggli diskutiert mit Gerardo Seoane und Marc Schneider über die Herausforderungen des Berufes.

03.11.2022

Heimspiel gibts auch als Podcast