Schon wieder fehlt Xherdan Shaqiri der Nati verletzungsbedingt – das dürfte sich der eine oder andere gedacht haben. Doch fehlt das Kraftpaket wirklich öfter als seine Nati-Kollegen?
Aus dem aktuellen 23-Mann-Kader hat laut den Daten von «Transfermarkt» nur ein Spieler mehr Länderspiele verpasst als Xherdan Shaqiri. Es ist keiner den man spontan auf der Rechnung hätte, es handelt sich um Loris Benito. Der YB-Spieler hat erst zwei Länderspiele bestritten, sechzehn Mal musste er verletzungsbedingt passen. Ob er wirklich immer aufgeboten worden wäre, das sei mal dahingestellt.
Breel Embolo hat in seiner noch jungen Karriere bereits zehn Länderspiele verpasst und damit gleich viele wie der fünfeinhalb Jahre ältere Shaqiri. Doch die nackte Anzahl verpasster Länderspiele ist nicht wirklich aussagekräftig. Interessanter wird es, wenn man die Anzahl der verpassten Spiele in Relation zu den Länderspiel-Einsätzen setzt. Dann schneidet Shaqiri plötzlich nicht mehr so schlecht ab.
Acht Spieler aus dem aktuellen 23-Mann-Kader verpassten prozentual gesehen mehr Spiele als der Liverpool-Star, der bereits 80 Mal für die Nati auflief und zehnmal absagen musste. Es sind dies Manuel Akanji (13 Länderspiel-Einsätze/4 verpasst), Loris Benito (2/16), Kevin Mbabu (3/2), Renato Steffen (5/7), Denis Zakaria (18/3), Steven Zuber (21/7), Breel Embolo (30/10) und Mario Gavranovic (20/8).
Wenn Shaqiri fehlt, dann fällt das auf
Dass man das Gefühl hat, dass Shaqiri besonders oft fehlt, hat zwei Gründe: Erstens ist er schon sehr lange in der Nationalmannschaft dabei. Aus dem aktuellen Kader hat nur Stephan Lichtsteiner (104) mehr Länderspiele auf dem Buckel. Entsprechend hat er, wie bereits erwähnt, tatsächlich schon des Öfteren gefehlt.
Der zweite Grund fällt aber wohl noch stärker ins Gewicht: Shaqiri ist der wichtigste Spieler in der Offensive. 22 Tore hat er erzielt und 22 weitere vorbereitet. Er ist immer in der Lage, den Unterschied auszumachen. Fehlt Shaqiri, so ist das ein grosses Thema, denn dann müssen andere in die Bresche springen. Und da stellt sich immer die Frage: Wer soll das sein?! Fehlt ein Mario Gavranovic oder Renato Steffen – das ist nicht abwertend gemeint – so fällt das weniger stark ins Gewicht, denn sie sind schlichtweg nicht die grossen Hoffnungsträger einer ganzen Nation.
Von den Nationalspielern, die mindestens zehn Einsätze vorweisen können, hat übrigens einzig Remo Freuler noch nie verletzungsbedingt gefehlt. Selbst Torhüter Yann Sommer musste wegen eines Nasenbeinbruchs schon Forfait erklären.