19 Schweizer Fussballer, die zwischen 2022 und 2023 für die Nati aufgeboten wurden, haben im Sommer den Verein gewechselt. blue News zeigt, wie sie am neuen Ort gestartet sind.
Von den 19 gelisteten Spielern haben neun ein Aufgebot für die anstehenden EM-Quali-Spiele gegen Kosovo (Samstag) und Andorra (Dienstag) erhalten.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mit dem Kosovo und Andorra warten nicht die ganz schwierigen Aufgaben auf die Schweiz. Sechs Punkte sind gefordert, um die schon gute Ausgangslage auf dem Weg zur EM 2024 nach Deutschland noch zu verbessern. Die Schweiz führt die Tabelle der Gruppe I zwei Punkte vor Rumänien und drei Zähler vor Israel an.
- Mit 24 Spielern hat Nati-Coach Yakin ein grosses Aufgebot zur Verfügung.
- Viele Nati-Stars haben in jüngerer Vergangenheit den Verein gewechselt. Wer eingeschlagen hat am neuen Ort oder noch seine frühere Form sucht, analysieren wir hier.
Von Bayern zu Inter
Yann Sommer
Yann Sommer stand in München in der Dauerkritik und trotzdem hat er sich immerhin als Meistergoalie verabschiedet. Obschon er nicht fair behandelt wurde, hat sich Sommer stilvoll aus München verabschiedet. Alleine dafür gebührt ihm Respekt. Respekt verschafft er sich auch in Italien, denn in den ersten drei Meisterschaftsspielen hat er noch keinen Gegentreffer kassiert. Dies, nachdem er im ersten Testspiel für seinen neuen Verein noch eine unglückliche Figur abgab und sich bereits wieder ein paar verbale Ohrfeigen abholte.
Von Arsenal zu Leverkusen
Granit Xhaka
Granit Xhaka und Arsenal, das passte nicht immer. Doch in der letzten Saison spielte er sich in die Herzen der Fans und verabschiedete sich letztlich nach einer seiner besten Saisons als Vizemeister. Ja, da vergoss wohl der eine oder andere Fan ein Tränchen. Nun spielt er bei Leverkusen und erntet in den ersten Spielen nichts als Lob. Bei Leverkusen hält er das Mittelfeld zusammen und hilft dabei, dass andere glänzen können. Drei Spiele, drei Siege, Platz 1 vor den punktgleichen Bayern. Und im Cup hat Leverkusen die erste Hürde auch problemlos übersprungen. Bis jetzt könnte es kaum besser laufen, auch wenn Xhaka noch auf seinen ersten Skorerpunkt wartet.
Von YB zu Wolfsburg
Cédric Zesiger
Der 25-Jährige hat sich nach seinem Wechsel von YB zu Wolfsburg auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft und noch keine Minute verpasst. Sechs Punkte aus drei Spielen und im DFB-Pokal eine Runde weiter, das ist ein Saisonstart nach Mass.
Von Basel zu Burnley
Zeki Amdouni
Beim FC Basel hat Amdouni letzte Saison Tore am Laufmeter erzielt, auch in der Nati ist seine Bilanz beeindruckend (5 Spiele, 5 Tore). Bei Burnley stand er zwar in den ersten drei Liga-Spielen in der Startelf, getroffen hat er aber noch nicht und in jedem Spiel wurde er ausgewechselt, zuletzt bereits nach einer Stunde. Getroffen hat er einzig im EFL-Cup, dort hat er gegen Nottingham als Joker das einzige Tor der Partie erzielt.
Von Salzburg zu Milan
Noah Okafor
Die AC Milan hat die ersten drei Liga-Spiele gewonnen, Okafor hat dabei allerdings nur eine untergeordnete Rolle gespielt, insgesamt kommt er auf 54 Minuten Einsatzzeit. Dass er bei Milan zunächst hinten anstehen muss, das kommt von Aussen betrachtet aufgrund der namhaften Konkurrenz nicht wirklich überraschend.
Von Basel zu Bologna
Dan Ndoye
Neun Millionen Franken fix sowie einen möglichen Bonus von zwei Millionen erhielt der FC Basel gemäss italienischen Berichten für den Flügelspieler. Der 22-Jährige brauchte keine lange Anlaufzeit und stand in den ersten drei Ligaspielen stets in der Startelf. Ndoye scheint also in den Plänen von Trainer Thiago Motta eine wichtige Rolle einzunehmen. Nun fehlen ihm nur noch Skorerpunkte. Nach 247 Einsatzminuten steht beim schnellen Romand immer noch die Null.
Von Frankfurt zu Sevilla
Djibril Sow
Der Start ins Abenteuer mit den Andalusiern verlief harzig. Der Europa-League-Sieger verlor den Supercup gegen Champions-League-Sieger Manchester City nach Elfmeterschiessen, Sow musste auf der Ersatzbank Platz nehmen. Im ersten Liga-Spiel gegen Valencia (1:2) gab es für den Mittelfeldspieler einen Kurzeinsatz, gegen Alaves (3:4) musste der 26-Jährige wieder tatenlos zuschauen. Gegen Girona folgte dann sein erster Einsatz über die volle Spieldistanz, doch auch hier ging Sevilla als Verlierer vom Platz. Aktuell belegt Sevilla den letzten Platz. Der Klub setzt aber grosses Vertrauen in den 38-fachen Nationalspieler. Sow, für den bis zu 14 Millionen Euro Ablöse an Frankfurt fällig werden, erhielt gleich einen Fünfjahresvertrag.
Von Juventus zu Monaco
Denis Zakaria
Beim Sechsten der vergangenen Ligue-1-Saison unterschrieb Zakaria einen Fünfjahresvertrag. Im Fürstentum will der 20-Millionen-Euro teure Profi wieder seine Karriere ankurbeln, die in den letzten eineinhalb Jahren ins Stocken geriet. Der Beginn lässt sich sehen. Sowohl gegen Strassburg als auch gegen Nantes stand er in der Startformation. Gegen Lens wurde er von Trainer Adi Hütter in der Schlussphase eingewechselt. Eigentlich wurde er als Ersatz für Youssouf Fofana geholt, der begehrte Franzose ist aber immer noch im Klub. So wurde der ausgebildete Mittelfeldspieler bisher in der Abwehr-Dreierkette eingesetzt. Ob sich Zakaria auch zukünftig gegen die interne Konkurrenz durchsetzen kann, wird spannend zu beobachten sein.
Von Nottingham zu Bologna
Remo Freuler
Nach nur einem Jahr in England wechselt der 31-Jährige zurück nach Italien. Der Mittelfeldspieler schloss sich für ein Jahr leihweise dem FC Bologna an. Da der Transfer erst kurz vor Ende des Deadline Day stattfand, kam Freuler noch nicht zum Debüt. Spielpraxis würde ihm sicher guttun. Zuletzt stand er Ende April im Klubtrikot im Einsatz.
In der U-21
Von Zürich zu Montpellier
Becir Omeragic
Seit Jahren gehörte Omeragic zu den begehrtesten Super-League-Akteuren. Nun wagt der Verteidiger den Sprung ins Ausland. Mit über 100 Ligaspielen für den FC Zürich bringt er trotz seines jungen Alters (21) schon einiges an Erfahrung mit für das neue Kapitel. In Südfrankreich will Omeragic nun zeigen, dass er mehr ist als ein vielversprechendes Talent. Montpellier scheint den 4-fachen Internationalen behutsam aufbauen zu wollen. Den ersten Match musste Omeragic von der Bank aus mitverfolgen, im zweiten erhielt er einen Einminuten-Einsatz. Im dritten Spiel reichte es immerhin für eine halbe Stunde, ehe er jüngst gegen Lille über 90 Minuten ran durfte. In der Nachspielzeit kassiert Omeragic bei der 0:1-Pleite noch die Gelbe Karte. Die Aussichten für ihn scheinen ihm familiär geführten Verein aber trotzdem günstig.
Von St. Gallen zu Stuttgart
Leonidas Stergiou
Der Ostschweizer (1 Länderspiel) wechselt leihweise bis Ende Saison zum Bundesligisten VfB Stuttgart. Damit ging sein Traum von einem Transfer ins Ausland endlich in Erfüllung. Bei den Schwaben ist er aber als Perspektivspieler eingeplant und soll behutsam aufgebaut werden. Ob der 21-Jährige genug Geduld aufbringt, brav auf seine Chance zu warten? In der Innenverteidigung hat der VfB mit dem 22-jährigen Franzosen Anthony Rouault einen Spieler mit ähnlichem Profil geholt, dem die Klubverantwortlichen sofort die Aufgabe zutrauen, die Lücke nach dem Abgang von Konstantinos Mavropanos (West Ham) zu schliessen.
Nicht im Aufgebot
Von Salzburg zu Monaco
Philipp Köhn
Der Torhüter wechselte von Österreichs Serienmeister Salzburg zur AS Monaco. Der gebürtige Deutsche erhielt im Fürstentum einen Fünfjahresvertrag. Zehn Millionen Euro soll die Ablöse für den 25-Jährigen betragen haben. Bis jetzt gut investiertes Geld. Nach vier Liga-Spielen thronen die Monegassen an der Spitze. Auch, weil Köhn seinen Kasten schon zweimal sauber hielt. So kann es weitergehen für den 25-Jährigen.
Von Benfica zu Al-Wasl
Haris Seferovic
Haris Seferovic setzt seine Karriere in den Vereinigten Arabischen Emiraten fort. Der Stürmer verliess Benfica Lissabon und unterschrieb bei Al-Wasl einen bis 2025 gültigen Vertrag. Seferovic spielte seit 2017 bei Benfica, bevor er in der letzten Saison für jeweils ein halbes Jahr an Galatasaray Istanbul und Celta Vigo ausgeliehen wurde. Mit seinen 31 Jahren gehört Seferovic eigentlich noch nicht zum alten Eisen, auch wenn das Kapitel Nati für den «Mann aus Sursee» geschlossen sein dürfte. Der 93-fache Internationale (25 Tore) hat aber das Toreschiessen auch in den Emiraten nicht ganz verlernt. In seinen drei Pflichtspieleinsätzen traf er einmal ins Tor.
Von GC zu Basel
Dominik Schmid
Der 25-jährige Schmid absolvierte die Nachwuchsstufen beim FC Basel und kam im Mai 2017 zum ersten Einsatz in der Super League. Es folgten Leihen an Lausanne-Sport und an Wil, ehe Schmid 2020 zu GC wechselte. Bei den Zürchern wurde er zum Leistungsträger und erhielt im März erstmals ein Aufgebot für die Nationalmannschaft. Beim FCB erhielt er nun einen Dreijahresvertrag. Zwar kam Schmid bisher an alter Wirkungsstätte regelmässig zum Zug, wirklich überzeugen konnte er aber (noch) nicht. Nichtsdestotrotz scheint er momentan auf der linken Abwehrseite seinen Platz auf sicher zu haben.
Von YB zu Norwich
Christian Fassnacht
Christian Fassnacht wechselte von den Young Boys zu Norwich City in die zweite Liga Englands. Der 29-Jährige unterschrieb in der Universitätsstadt im Osten Englands einen Zweijahresvertrag. Und der Flügelspieler zeigte – wie in der Super League – auch in der Championship seine Torgefährlichkeit. In bisher fünf Liga-Spielen für die «Kanarienvögel» traf der 19-fache Internationale bereits zwei Mal ins Netz. Keine schlechte Bilanz nach 294 Einsatzminuten.
Valencia zu Nantes
Eray Cömert
Eray Cömert wechselte leihweise bis Ende Saison von Valencia in die Ligue 1 zum FC Nantes. In der letzten Saison verhinderte der achtfache Meister den Abstieg nur knapp. Der Verteidiger soll den kriselnden Klub in der Defensive stabilisieren. Bei seinem Debüt gelang dies dem Baselbieter ganz ansprechend. Gegen Marseille spielte er über die volle Spieldistanz und holte mit seinen neuen Teamkollegen einen Punkt (1:1) gegen die stark besetzten Südfranzosen. Mit insgesamt zwei Zählern dümpelt man aber bereits wieder gefährlich im unteren Tabellenfeld. Falls der 25-Jährige in Nantes überzeugt, werden die Bretonen die Kaufoption in Höhe von drei Millionen Euro ziehen.
Von YB zu Rennes
Fabian Rieder
Bereits vier Tage nach dem Champions-League-Einzug mit den Young Boys lief der Berner zum ersten Mal für seinen neuen Klub Rennes auf. Der 21-Jährige kam beim torlosen Remis in Brest nach 93 Minuten zu einem Kurzeinsatz. Rennes ist in der Ligue 1 nach vier Spielen noch ungeschlagen, hat aber dreimal Unentschieden gespielt.
Von Fulham zu Augsburg
Kevin Mbabu
Der 28-jährige Aussenverteidiger wurde von den Londonern bereits vergangene Saison ausgeliehen. Von Februar bis Juni war der Genfer bei seinem Ausbildungsklub Servette engagiert gewesen. Nun ist er Teamkollege von Ruben Vargas. Für Mbabu ist es eine Rückkehr in die Bundesliga. Von 2019 bis 2022 trug er das Trikot des VfL Wolfsburg. Bei den Fuggerstädtern soll er nach der Länderspielpause das Debüt geben.
Von Brighton zu Genk
Andi Zeqiri
Andi Zeqiri setzt seine Karriere in Belgien fort. Der 24-jährige Stürmer, der in der letzten Saison leihweise für den FC Basel gespielt und sich mit starken Leistungen zurück in den Kreis der Nationalmannschaft gehievt hat, wechselt von Brighton zum belgischen Spitzenklub Genk, bei dem er einen Vertrag bis 2026 mit der Option auf eine weitere Saison unterzeichnet hat.
Damit endet für Zeqiri ein missglücktes Gastspiel in der Premier League. Für Brighton kam der Waadtländer seit seinem Wechsel von Lausanne-Sport 2020 zu nur gerade 13 Einsätzen, neun davon in der Liga. Es folgten leihweise Engagements für Augsburg und Basel. Nun soll die Karriere im Nordosten Belgiens neu lanciert werden.