Es brodelt gewaltigSo tickt der Schweizer WM-Gegner Serbien
pat
21.3.2018
Nach der erfolgreichen WM-Quali musste Trainer Slavoljub Muslin seinen Posten überraschend räumen. Ruhe ist bei den Serben deshalb aber nicht eingekehrt. Sein Nachfolger sorgt bereits für den ersten Knall.
Muslin übernahm 2016 die serbische Nationalmannschaft und führte sie erstmals seit der WM 2010 an ein grosses Turnier. Muslin war der Baumeisters des Erfolgs und deshalb kam die Meldung völlig überraschend. Offiziell hiess es, die Trennung sei in «beiderseitigem Einvernehmen» erfolgt. Der Entlassene klagte allerdings, dass sich der Verband in seine Aufgabengebiete als Trainer eingemischt habe. Es soll Vorgaben gegeben haben, welche Spieler der Coach für die WM 2018 nominieren soll.
Und so hat im vergangenen Oktober Mladen Krstajic die Mannschaft übernommen. Zweimal stand der ehemalige Bundesliga-Crack an der Seitenlinie, ein 2:0-Sieg gegen China und ein 1:1 gegen Südkorea schauten dabei raus. Diese Freundschaftsspiele interessierten kaum jemanden.
«In den Testspielen vor der WM wird alles in Frage gestellt. Alle fangen bei Null an.»»
Serbiens Nationaltrainer Mladen Krstajic
Jetzt allerdings rückt die WM näher, die Tests gegen Marokko (in Turin) und Nigeria (in London) werden deutlich mehr Gewicht haben. Zumal der Kampf um die Plätze im WM-Kader unter Krstajic neu lanciert ist. Dass dem so ist, demonstriert der Chef mit einer seiner ersten Amtshandlungen. Er setzt Branislav Ivanovic von Zenit St. Petersburg als Captain ab. Neuer Spielführer wird AS-Romas Aleksandar Kolarov und ManUtd-Star Nemanja Matic wird zum Vizecaptain befördert.
Krstajic wollte den Entscheid nicht begründen: «Solche Dinge passieren. Es gibt keine Probleme mit Ivanovic. Er bleibt ganz normal beim Team. In den Testspielen vor der WM wird alles in Frage gestellt. Alle fangen bei Null an.»