Nach dem souveränen Start in die neue Saison zeigt sich Liverpool-Trainer Jürgen Klopp mit dem Auftritt seiner Mannschaft höchst zufrieden. Aber auch für Gegner Norwich hat der Deutsche nur lobende Worte.
Nach nur 28 Minuten ist die Auftaktpartie der neuen Premier-League-Saison bereits vorentschieden: Per Kopf erhöht Abwehrchef Virgil van Dijk nach einem Eckball von Salah auf 3:0 für Liverpool – abgesehen von einzelnen Nadelstichen dank schnellen Konterangriffen hat Norwich den «Reds» nicht viel entgegenzusetzen. Schlussendlich setzt es zum Saisonauftakt eine 1:4-Niederlage ab.
Trotzdem gibt es nach der Partie viel Lob – und das vom gegnerischen Trainer: «Sie blieben frech und lebhaft. Sie taten, was sie tun wollten. Ich muss sagen: Grösster Respekt für Daniel (Farke, Trainer von Norwich, Anm. d. Red.), was er mit seinen Jungs macht. Es ist ein sehr interessantes und aufregendes Team», zeigt sich Klopp begeistert. Tatsächlich lässt sich die Mannschaft um Josip Drmic (eingewechselt) und Timm Klose (nicht im Kader) trotz eines 0:4-Rückstandes zur Pause nicht beirren und feiert dank dem Gewinn der zweiten Halbzeit einen Teilerfolg.
«Die ersten 60 Minuten waren eindrücklich»
Das beeindruckt auch Klopp, der beim gestrigen Gegner einige Spieler aus vergangenen Zeiten kennt: «Ich trainierte einige der Spieler (in früheren Vereinen, Anm. d. Red.) und ich bin stolz, was sie jetzt machen.» Stolz dürfte der Deutsche auch auf die Leistung der eigenen Mannschaft sein – insbesondere an den ersten 60 Minuten findet er Gefallen: «Die Leistung war gut, über weite Strecken der Partie sehr gut. Ich denke, die ersten 60 Minuten waren ziemlich eindrücklich. Falls Sie überrascht sind, dass Norwich auch einige gefährliche Aktionen hatte – ich bin es nicht.»
Natürlich gebe es noch Luft nach oben, doch für den Anfang stimme die Marschrichtung: «Wir sind früh in der Saison. Es passieren noch einige Fehler, die während der Saison nicht mehr passieren. Aber das ist in Ordnung. Hätte mir jemand gesagt, dass wir 4:1 gewinnen, hätte ich das genommen», macht der 52-Jährige klar.
«Das ist kein gutes Zeichen»
Einziger Wermutstropfen für den Champions-League-Sieger: Die Verletzung von Torwart Alisson Becker. «Zum Spiel gibt es eigentlich nichts Negatives zu sagen, ausser dass sich Alisson verletzt hat. Das ist natürlich nicht gut für uns. Aber wir müssen schauen, wie ernst es.» Noch ist nicht klar, wie lange der brasilianische Stammgoalie ausfallen wird. «Es ist die Wade, mehr weiss ich nicht. Er konnte nicht weitermachen, das ist kein gutes Zeichen.»
Immerhin scheint Klopp auch in Ersatzmann Adrian vollstes Vertrauen zu haben: «Wenn du in einer solchen Situation bist, willst du jemanden haben, der bereits in der Liga gespielt und Erfahrung hat. Er ist 32, ein ruhiger Typ. Er ist stark mit den Füssen, wie wir sahen. Das ist sehr wichtig für uns.»
Nächste Gelegenheit, sein Können zu beweisen, kriegt der 32-jährige Spanier bereits am Mittwoch im Super Cup gegen Chelsea. Denn wie bereits am frühen Samstagmorgen bekannt wurde, wird Alisson dem Champions-League-Sieger in Istanbul fehlen.