Der FC Basel und die Young Boys sind gut in die Gruppenphase der Europa League gestartet. Beide spielen um die Führung in ihrer Gruppe. Basel bei Getafe, YB daheim gegen Feyenoord Rotterdam. Lugano tritt in Malmö an.
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Entspannt konnte der FC Basel am Mittwoch in den Madrider Vorort Getafe reisen. Der Schweizer Cupsieger ist auf Kurs, die letzte Niederlage (in der Champions-League-Qualifikation gegen Linz) liegt über zwei Monate zurück und ist abgehakt. In der Meisterschaft führt die Mannschaft von Marcel Koller die Tabelle an, und in der Europa League ist der Start mit vier Punkten gelungen. Mit einem Sieg in Getafe könnte der FCB auch im internationalen Wettbewerb die Leaderposition übernehmen. Nicht mit dabei ist bei den Baslern neben den länger ausfallenden Ricky van Wolfswinkel und Zdravko Kuzmanovic auch Noah Okafor, der mit Adduktoren-Beschwerden kämpft.
Mit spanischen Klubs machte der FC Basel in der Vergangenheit meistens unangenehme Erfahrungen. Die letzten drei Gastspiele in Sevilla (März 2016), bei Real Madrid (September 2014) und in Valencia (April 2014) endeten mit hohen Niederlagen und einem kumulierten Torverhältnis von 1:13. Das typisch spanische Passspiel behagte dem FCB in den letzten Jahren nicht.
Gut also, dass Getafe nicht dem spanischen Ideal entspricht, keine Mannschaft ist, die sich virtuos durch die gegnerischen Verteidigungen kombiniert. Das Team ist in erster Linie dafür bekannt, die Anderen am Spielen zu hindern. So erreichte Getafe in der vergangenen Saison in der Meisterschaft den 5. Platz und verpasste die Champions League nur um zwei Punkte. Der derzeit herausragende Spieler in den Reihen von Getafe ist Stürmer Angel, der alle drei Europa-League-Treffer seiner Mannschaft in dieser Saison erzielt hat. Zudem war der 32-Jährige viermal in der heimischen Liga erfolgreich.
Volles Stadion, schwieriger Gast
Auf die Young Boys wartet ein weiteres Heimspiel vor schöner Kulisse. Nachdem gegen die Glasgow Rangers gut 26'000 Zuschauer gekommen waren, werden es gegen Feyenoord Rotterdam noch einige mehr sein. Das Stade de Suisse ist annähernd ausverkauft. Rund 1800 Tickets wurden an die Gäste verkauft. Die berüchtigten Fans von Feyenoord, die in den letzten Jahren in der Fremde immer wieder mal negativ aufgefallen sind, sollen durch ein Grossaufgebot der Polizei kontrolliert werden.
Die Anhänger des 15-fachen Meisters sind auf jeden Fall etwas wilder als jene der niederländischen Nationalmannschaft, die während der EM 2008 in Bern viel Sympathien gewonnen haben. Spielerisch hingegen ist Feyenoord typisch niederländisch: im 4-3-3 organisiert und mit wendigen Flügelstürmern ausgerüstet, etwa mit dem 15-fachen Internationalen Steven Berghuis. Mit Verteidiger Rick Karsdorp und dem dänischen Stürmer Nicolai Jörgensen fehlen gegen YB zwei Teamstützen verletzt.
Die Young Boys haben wie schon seit Wochen auch gewichtige Absenzen zu beklagen. Miralem Sulejmani und Guillaume Hoarau sind genauso wie Vincent Sierro oder Sandro Lauper verletzt. Die Mannschaft zeigte sich davon bemerkenswert unbeeindruckt. Andere sind für die Fehlenden in die Bresche gesprungen – ein Beweis dafür, wie breit und intelligent das Team aufgestellt ist. Das 1:2 in Porto zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase ist die bis heute einzige Niederlage der Berner in dieser Saison.
YB, Porto, Feyenoord und die Glasgow Rangers haben nach zwei Spieltagen je drei Punkte. Bislang hat jeweils immer der Gastgeber in dieser Gruppe die Punkte geholt. YB-Trainer Gerardo Seoane erwartet am Donnerstagabend ein Duell auf Augenhöhe, auch wenn die Resultate im Alltag der Meisterschaft klar für YB sprechen: Feyenoord, in der letzten Saison Dritter, belegt in der niederländischen Liga nach zehn Runden nur den 10. Platz, mit zwölf Punkten Rückstand auf Leader Ajax Amsterdam.
Lugano benötigt Tore
Während Basel und die Young Boys gut im Rennen sind, steht Lugano unter erhöhtem Zugzwang. Die Tessiner sind in Malmö auf Punkte angewiesen, um in ihrer Gruppe mit Kopenhagen und Dynamo Kiew nicht den Anschluss zu verlieren. Woran es bislang mangelte, ist schnell ausgemacht: Der Mannschaft von Fabio Celestini gelang in den ersten beiden Partien kein Treffer. Die nach dem letzten Meisterschaftsspiel (0:0 in Zürich) angeschlagenen Alexander Gerndt und Noam Baumann sind wieder fit.
Der Schwede Gerndt wird in Malmö auf etwas frustrierte Landsleute treffen. Die Mannschaft musste am letzten Wochenende nach der Niederlage in Stockholm gegen Hammarby die Leaderposition in der Meisterschaft abgeben. Bei noch zwei ausstehenden Runden beträgt der Rückstand auf das führende Djurgarden nun drei Punkte.