Barça-Fans sollen Ivan Rakitic an dessen Haustüre zur Rede gestellt haben. Der Kroate weist die Gerüchte zurück, entschuldigt sich aber für seinen Ausflug nach Sevilla.
Verschiedenen Medienberichten zufolge sollen Barça-Fans bei Ivan Rakitic zuhause aufgetaucht sein und den 31-Jährigen zur Rede gestellt haben. Grund für die Verstimmung bei den Anhängern war ein Ausflug des Kroaten, der nur einen Tag nach dem blamablen Ausscheiden in der Champions League gegen Liverpool ein Volksfest in Sevilla besuchte. Pikanterweise liess sich der ehemalige Basel-Profi dabei lachend mit Jose Maria Del Nido, dem Sohn des Klubpräsidenten von Sevilla, ablichten.
Nach dem gestrigen 2:0-Erfolg seines Teams über Getafe – Rakitic wurde nach 62 Minuten ausgewechselt – erläuterte der Vizeweltmeister gegenüber «Marca» die Gründe für seinen 1000-Kilometer-Trip: «Ich habe kein Problem damit, mich zu entschuldigen. Ich bin Vater und Ehemann, und die Familie ist das Wichtigste für mich. Ich ging nach Sevilla, um bei meiner Familie zu sein.»
In Andalusien hat er von 2011 bis 2014 mit dem FC Sevilla nicht nur sportliche Erfolge feiern dürfen, sondern auch seine heutige Frau Raquel kennengelernt. Rakitic weiter: «Jemand bat mich um ein Foto und ich sage nie Nein. Ich akzeptiere die Meinungen anderer Leute, aber Fussball ist 100 Prozent meines Lebens. Ich bin verantwortlich für meine Taten und will nur das Beste für meine Teamkollegen und mich.»
Rakitic will nichts von aufgebrachten Fans zuhause wissen: «Das waren zwei Leute, die ich kenne. Sie sprachen mit mir, es war positiv und sie versicherten mir ihre Unterstützung.»
Valverde nimmt Rakitic in Schutz – baldiger Abschied?
Sein Trainer Ernesto Valverde hat keine Probleme mit dem Abstecher, zumal dieser in seiner Freizeit stattfand: «Er hat mir gesagt, er habe seine Frau und Kinder besucht», kommentierte Valverde. Rakitic sei ein Musterprofi.
Vielleicht ist das Kapitel Barcelona für Rakitic trotzdem bald beendet. Inter Mailand soll schon länger um seine Gunst buhlen, 50 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum. Rakitic ist zwar auch diese Saison unumstrittener Stammspieler, doch mit seinen 31 Jahren könnte auch er ein Opfer des vorangetriebenen Umbruchs werden.
Während José Mourinho den 104-fachen Nationalspieler als einer der meistunterschätzten Fussballer der Welt bezeichnet, sind einige katalanische Anhänger deutlich kritischer eingestellt. Sie bemängeln die fehlende Kampfbereitschaft des Kroaten, obwohl er häufig wichtige (und unsichtbare) Defensivarbeit verrichtet. Man darf also gespannt sein, wo der Stratege mit der feinen Technik im Sommer aufläuft.