Fussball-Nati Tami: «Wir sprechen nur mit Petkovic»

SDA

9.1.2020 - 18:22

Pierluigi Tami kann auch mal lachen.
Pierluigi Tami kann auch mal lachen.
Source: Keystone

Nationalmannschafts-Direktor Pierluigi Tami will, dass die A-Nati effizienter reist, und träumt von einem zentralen Ausbildungszentrum. Eine Einigung mit Vladimir Petkovic steht noch aus.

Gut fünf Monate hatte sich Pierluigi Tami Zeit genommen, bevor er seine Vorstellungen rund um den Schweizer Fussball präsentierte. An gleicher Stelle, im Haus des Fussballs in Muri bei Bern, wo er im Sommer als Koordinator der zwei wichtigsten Nationalmannschaften präsentiert worden war, sprach er nun von Visionen und organisatorischen Details, die es der Schweiz ermöglichen sollen, auch in Zukunft mit den Besten mitzuhalten.

Zum brennendsten und aktuellsten Thema, den Vertragsverhandlungen mit Nationaltrainer Vladimir Petkovic, konnte Tami nichts Neues sagen. Bis Ende Februar soll klar sein, wer die A-Nationalmannschaft nach der EM 2020 führen wird. Das Finanzielle sei eine der noch ungeklärten Fragen. Mit anderen Kandidaten als Petkovic wurde aber nicht gesprochen.

«Es geht darum, die Effizienz in der Logistik zu steigern»

Rund um die A-Nationalmannschaft kündigte Tami eine kleine Veränderung an. Die Mannschaft soll in Zukunft nicht mehr mit Fans und Journalisten fliegen, sondern in einem kleineren Flieger alleine. «Es geht nicht darum, sich abzuschotten», versicherte der 57-jährige Tessiner. «Es geht darum, die Effizienz in der Logistik zu steigern.» Um die Nähe zu den Fans nicht zu verlieren, werde man dafür öfters öffentliche Trainings ansetzen. Der Kontakt zu den Anhängern soll auch über die sozialen Medien verbessert werden. Dafür wurde bereits Personal eingestellt. Videos sollen Einblicke in das Leben der Nationalmannschaft gewähren.

Zusammenhalt hat für Tami eine zentrale Bedeutung. Das Mannschaftsgefüge soll bei allen Nationalteams hohe Priorität geniessen. Dafür seien verschiedene Voraussetzungen nötig, etwa die Identifikation mit dem Trikot. Er warnte allerdings explizit davor, das Singen der Hymne als Indikator dafür zu sehen. Vielmehr wies er bei den aktuellen Nationalspielern auf die hohe Anzahl von Länderspielen hin, die man nur erreichen könne, wenn man sich identifiziere.

Tami wünscht mehr Wertschätzung

Neben konkreten, kleineren Veränderungen präsentierte Tami auch seine Gesamtsicht des Schweizer Fussballs mit allen Zusammenhängen, die letztlich entscheidend seien für den Erfolg der A- und der U21-Nationalmannschaft. Zudem wünschte er sich etwas mehr Pathos, etwas mehr Verehrung und Wertschätzung für die gestandenen und abtretenden Spieler. Ein Ausstellungsort mit Bildern und Requisiten schwebt ihm vor. Und als am schwierigsten zu realisierendes Vorhaben träumt er von einem zentralen Ausbildungszentrum, das vor allem der A-Nationalmannschaft dienen würde.

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