Bei der Bekanntgabe des Länderspiel-Aufgebotes positioniert sich der Bundestrainer zum Torhüterduell. Ter Stegen darf sich im grossen Test gegen Argentinien beweisen. Kapitän Neuer spielt in Estland – und bleibt Richtung EM 2020 die klare Nummer 1.
Bewährungschance für Marc-André ter Stegen, klares Bekenntnis zu Kapitän Manuel Neuer: Bundestrainer Joachim Löw hat sich bei der Bekanntgabe des Kaders für die anstehenden Länderspiele der Fussball-Nationalmannschaft deutlich im deutschen Torhüterduell positioniert.
Barcelona-Schlussmann ter Stegen wird nach seinen Frust-Aussagen nach der erneuten Reservistenrolle im September am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr/RTL) im reizvollen Testspiel gegen Argentinien in Dortmund im Tor stehen. Bayern-Keeper Neuer soll vier Tage später in der EM-Qualifikation in Tallinn gegen Estland spielen. «Das haben wir beiden Spielern mitgeteilt», sagte Löw am Freitag.
Der 59-Jährige steht damit zu seinem Wort an Herausforderer ter Stegen, dem er im von ihm ausgerufenen Konkurrenzkampf mit Stammkraft Neuer Einsätze versprochen hatte. Am Torhüter-Status im DFB-Team ändert sich für Löw durch die anstehende Spielaufteilung aber nichts.
Neuer bleibt Löws erste Wahl
«Ich habe mehrfach betont, dass Manuel Neuer auch mit Blick auf die Europameisterschaft unser Kapitän und somit für uns aktuell auch unsere Nummer 1 ist – wenn nichts Aussergewöhnliches passiert», äusserte Löw in der Mitteilung des DFB zum 21-köpfigen Aufgebot, in dem der Leverkusener Nadiem Amiri (22) der einzige Neuling ist.
«Der Manu hat seit der WM zehn von zwölf Spielen gemacht», erinnerte Löw zudem in einem gleichzeitig verbreiteten DFB-Video. Von daher erübrige sich doch die Frage, «wer ist die Nummer 1? Aktuell ist das klar, wenn jemand zehn von zwölf Spielen macht», verdeutlichte Löw.
Der Bundestrainer zeigte sich auch irritiert über die Form des jüngsten Torwartstreits, der durch ter Stegen ausgelöst worden war, von Neuer verbal aufgenommen wurde und in Angriffen von Bayern Münchens Präsident Uli Hoeness gegen ter Stegen sowie den DFB und Löw zeitweise eskaliert war. «Ich war überrascht, dass die Diskussion so stattfindet auf diesem Level», bemerkte nun der Bundestrainer.